Physischem Gold fehlt die Unterstützung aus China gegen den starken Dollar
Der Dollar-Preis für physisches Gold stieg seit gestern um 0,9%, während die europäischen Aktienmärkte das dritte Quartal mit einem Verlust begannen.
Laut Daten des privatwirtschaftlichen Unternehmens ADP sollen auf dem US-Arbeitsmarkt im September 213.000 neue Stellen hinzugekommen sein, so wie es die Analysten voraussagten.
Die offiziellen Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft werden am Freitag von der US-Behörde für Arbeitsstatistik herausgegeben. Sie gelten als wichtiger Einflussfaktor auf die Volatilität von Gold.
Unterdessen fiel der Euro auf 1,26 USD, den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Rohöl der Marke Brent blieb auf 95 USD pro Barrel. Und die Preise für Mais fielen auf ein neues 5-Jahrestief.
Die Silberpreise erholten sich wieder leicht von dem kürzlich erreichten 4,5-Jahrestief und stiegen am Mittwochmittag auf rund 17 USD.
Anders erging es Platin, das seit Juli um 15% abrutschte und somit den niedrigsten Wert seit 5 Jahren erreichte. Auch der Aufschlag von Platin gegenüber Gold sank auf 65 USD je Feinunze. Zu Anfang des Jahres betrug er noch fast 200 USD.
„Aufgrund der Golden Week in China [der sogenannten Nationaltagswoche, die am 1. Oktober beginnt] fehlte physischem Gold die Unterstützung“, erklärt ein asiatischer Edelmetallhändler, wodurch Gold zum zweiten Mal in dieser Woche auf unter 1205 USD je Feinunze fiel.
In Hongkong forderten die hauptsächlich aus Studenten bestehenden Vertreter der Pro-Demokratie-Proteste den Rücktritt von Regierungschef Leung Chun-ying. Berichten zufolge zeigten auch Studenten in Macau – einer weiteren Sonderverwaltungszone Chinas – Solidarität mit den Demonstranten.
Bezüglich Gold kommentiert das Rohstoff-Team der Commerzbank, dass „der Grund für den Preisrutsch der deutlich steigende Wert des US-Dollars“ sei.
Während die US-Notenbank in diesem Monat wohl ihre Anleihekäufe einstellt, geht die Deutsche Bank davon aus, dass „im Gegensatz dazu die EZB eine quantitative Lockerung ankündigen wird“.
Diese Divergenz „wird sich langfristig bullisch auf den US-Dollar und bärisch auf Gold auswirken“, schlussfolgern die Experten der Bank. „Über die letzten 20 Jahre gesehen stieg der US-Dollar um durchschnittlich 5-10% in den sechs Monaten vor Beginn eines neuen Straffungs-Zyklus.“