Kosten für Silberproduktion sinken
Die Vorstellung, dass die Minenproduktion und Kosten einen Boden für den Preis bilden, ist sehr weit verbreitet.
Letzte Woche veröffentlichten wir bereits das Ergebnis einer dieser These widersprechenden Studie. Nun sagte der Geschäftsführer von GoldCorp - gemessen am Börsenwert der weltweit größte Goldproduzent - für 2015 einen Anstieg der Preise voraus.
In Anlehnung an den Begriff „Peak Oil“, spricht Chuck Jeannes von „Peak Gold“, womit er auf das bereits erreichte Fördermaximum anspielt. Demnach sollte die Menge des geförderten Goldes fortan dauerhaft und irreversibel zurückgehen.
„Unabhängig davon, ob es noch in diesem oder im nächsten Jahr beginnt, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir bei der Goldproduktion jemals wieder das [derzeitige] Niveau erreichen werden. Es werden einfach nicht genug neue Minen eröffnet und erschlossen.“
Wie sieht es aber bei Silber aus? Wenn man die Abbaukosten für Silber betrachtet, wird es ziemlich schnell unübersichtlich. Denn rund 70% der globalen Fördermenge kommen nicht direkt von Silberminen. Stattdessen wird das Edelmetall beim Abbau anderer Materialien zu Tage gebracht.
Nach der Förderung und dem Verkauf trägt der Erlös des Silbers zur Reduzierung der Produktionskosten für Zink, Kupfer und Gold bei. Silber entsteht sozusagen als Nebenprodukt ohne nennenswerte eigene Kosten.
Nur drei der zehn größten Silberproduzenten konzentrieren sich auf das weiße Metall. Und weniger als 30% des jährlich abgebauten Silbers stammen tatsächlich von solchen Primärminen.
Hinzu kommt, dass die Produktionsmenge der Betriebe mit einem Silber-Schwerpunkt sogar zunahm, selbst als die Preise einbrachen. Laut Thomson Reuters GFMS stieg aufgrund einiger großer Projekte die Fördermenge auf 6%. Nach Aussage von Metals Focus nahm diese Menge auch bisher in 2014 weiter zu.
So soll die weltweite Produktionsmenge für Silber um 11% gestiegen sein, seitdem die Marktpreise in 2011 ihren Höchststand erreichten.
Gleichzeitig sind die Kosten dieser hauptsächlichen Silberminen stark gesunken. Nach Theorie einer neuen Studie könnte dies sogar zu den niedrigen Preisen beigetragen haben. Aber in jedem Fall führt dies zu einer höheren Förderleistung, da die Minenbetreiber dadurch größere Gewinnmargen erzielen können.
Metals Focus berichtet, dass für die primären Silberproduzenten zwischen Juli 2013 und Juli 2014 die Abbaukosten je Feinunze um 19% sanken.