Johnson Matthey beendet nach 160 Jahren Silber- und Goldveredelung
Ältester Veredler für Good-Delivery-Barren verkauft seine Standorte in Kanada und den USA an die japanische Aktiengesellschaft Asahi Holdings…
Die Silber- und Goldveredlung bei Johnson Matthey wird im nächsten Jahr nach über 160 Jahren eingestellt, da das Chemie- und Technologieunternehmen seine letzten beiden Standorte für die Edelmetallverarbeitung an Asahi Holdings aus Japan verkauft.
Die beiden Anlagen in Salt Lake City (Utah, USA) und Brampton (nahe Toronto, Kanada) werden für insgesamt 186 Mio. USD verkauft.
Asahi Holdings (TYO:5857) wurde in 1952 gegründet und eröffnete seine Anlage in Kobe, Japan, im Jahr 1958. In dem Betrieb von Asahi in Saijo werden seit 2000 Good-Delivery-Silberbarren hergestellt. Und seit dem Jahr 2008 ist das Unternehmen auch akkreditiert, um den Londoner Markt, das weltweite Zentrum des physischen Edelmetallhandels, mit Goldbarren zu beliefern.
Asahi erklärte, dass das Unternehmen durch den Kauf seine Geschäfte um die Verarbeitung von Gold aus nordamerikanischen Minen erweitern werde, zusätzlich zu der Elektronik und diversen Materialien, die bereits in seinen japanischen Anlagen verarbeitet werden.
Währenddessen erklärte Johnson Matthey, sich langfristig nun mehr auf Bereiche konzentrieren zu wollen, in denen sie ihre „Kenntnisse in Chemie und Hochtechnologie-Lösungen“ einsetzen könnten.
Johnson Matthey wurde bereits in 1851 gegründet und wurde offizieller Prüfer und Veredler der Bank of England, damals Dreh- und Angelpunkt des weltweiten Goldstandards. Ab dem folgenden Jahr kümmerte sich das Unternehmen auch mit um die Liste der Handelsorganisation London Bullion Market Association (LBMA), in der es um die Standards für Good-Delivery-Barren geht.
In 1946 gewann Johnson Matthey den Exklusivvertrag, die aus dem Umlauf genommene britische Silbermünze herzustellen. Aber während das Platingeschäft des Unternehmens wuchs, wurde beschlossen, andere Bereiche wie beispielsweise das britische und irische Schmuckgeschäft zu verkaufen.
Die LBMA bestätigte dem Unternehmen die bestmögliche Sorgfalt bei der Vermeidung von Rohmaterialien aus Kriegsgebieten oder von Terroristen kontrollierten Zonen. Doch was den Umsatz betrifft, so erlitt der Bereich der Silber- und Goldveredlung Verluste. Im Geschäftsjahr 2013/14 ging er um 10% zurück, gefolgt von weiteren 23% in den letzten sechs Monaten.
Momentan gibt es weltweit elf Anlagen zum Goldabbau, die von der LBMA autorisiert sind. Und die meisten Veredler für Good-Delivery-Gold findet man nun in Japan.