Goldpreise in Euro nähern sich Höchststand in 2014
Die Goldpreise in Euro erholten sich zur Mittagszeit in London und näherten sich dem bisher höchsten Stand in diesem Jahr von 1290 EUR je Feinunze.
Silber entwickelte sich parallel zu Gold und konnte fast die gesamten 1,5%igen Verluste ausgleichen, die es am vergangenen Dienstag erlitt. Zur Mittagszeit stand der Silberpreis auf 19,69 USD je Feinunze.
Die weltweiten Börsen stiegen ebenfalls. Der New Yorker S&P-500-Index kletterte auf ein Rekordhoch von rund 2000 Punkten.
Unterdessen durchbrach der Goldpreis in Euro die 975 EUR-Marke und kam bis auf 3% auf den Beststand dieses Jahres heran. Dies geschah, als die Einheitswährung auf unter 1,32 USD rutschte – ein 11-Monatstief gegenüber dem US-Dollar.
Am Freitag zuvor machte der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi Hoffnung auf ein Anleihekaufprogramm, indem er sagte, dass er „alle verfügbaren Instrumente einsetzen werde, um für mittelfristige Preisstabilität zu sorgen“.
Die EZB kommt in der nächsten Woche zusammen, um die Raten festzulegen und die Kreditprogramme näher zu erläutern.
Hinsichtlich der Sorge aus Deutschland um eine quantitative Lockerung und anderen „außergewöhnlichen Maßnahmen“ fügte Draghi hinzu, dass „es im Interesse aller Länder sei, […] einen Zusammenhalt zu erzielen“.
„Der Dollar ist sehr stark“, wie auch in einem Kommentar einer großen Bullionbank festgestellt wird. „In diesem Umfeld sollte es für Edelmetall schwierig werden, seine Rallye fortzusetzen.“
Der Goldpreis „bekommt nach wie vor Gegenwind von einem starken US-Dollar zu spüren“, meint auch ein Kommentator der deutschen Commerzbank. Er fügte hinzu, dass der starke Anstieg von Dienstag „vermutlich durch die zahlreichen geopolitischen Krisen zustande kam“.
Unterdessen hörte man verschiedene Versionen von der Festnahme zehn russischer Soldaten in der Ukraine.
Der russische Präsident Putin und sein ukrainischer Amtskollege Poroschenko schüttelten sich heute bei einem Treffen in Minsk die Hände. Nach der Auflösung des Parlaments kündigte Poroschenko für Ende Oktober Neuwahlen an.
Gestern wurde aus Moskau berichtet, dass Russland im vierten Monat in Folge seine Goldbestände aufstockte. Mit der Hinzunahme von weiteren rund 10 Tonnen besitzt es nun 1.104 Tonnen des gelben Edelmetalls.
Somit stiegen die russischen Goldreserven auf den höchsten Stand der letzten zwei Jahrzehnte. Offiziellen Daten zufolge übertreffen sie nun die Reserven Chinas, obgleich zahlreiche Experten diese Zahlen für zu gering halten, mit der Vermutung, dass die Volksrepublik, die bereits der weltweit größte Besitzer von Devisenreserven ist, damit das Tempo ihrer Edelmetallkäufe verschleiern möchte.