Goldpreis sinkt trotz zunehmendem CBOE-Volatility-Index
Der Goldpreis kam am Dienstag kurzfristig wieder an das Wochentief des Vortages von 1321 USD je Feinunze heran – und das, obwohl die weltweiten Aktienmärkte ebenfalls abrutschten und der US-amerikanische CBOE-Volatility-Index in die Höhe ging.
Der CBOE-Volatility-Index wird von der Terminbörse Chicago Board Options Exchange (CBOE) veröffentlicht und stellt die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindexes S&P 500 aus.
Der Goldpreis stieg gestern Abend an, nachdem Lael Brainard, Gouverneur der US-Notenbank für eine weitere Verzögerung für die zweite Zinsanhebung der Fed plädierte.
Die Aktienmärkte in Asien konnten am Dienstag nicht mit der Rallye der Wall Street des Vorabends mithalten und europäische Aktienmärkte verloren die zuvor gemachten Gewinne.
„Das Angst-Barometer der Wall Street ist auf den höchsten Stand seit Ende Juni gesprungen“, schreibt Jonathan Butler, Edelmetall-Stratege beim japanischen Mischkonzern Mitsubishi. Gemeint ist der Anstieg des CBOE-Volatility-Indexes auf das höchste Niveau seit dem Brexit-Referendum.
„Allerdings konnte Gold bislang noch nicht viel davon profitieren, was womöglich darauf hindeutet, dass trotz des Verkaufs von Aktien, Investoren Gold immer noch als anfällig für die Geldpolitik der Zentralbanken betrachten.“
Die Schwankungen bei US-Aktien bleiben „unhaltbar niedrig“, meint Russ Koesterich, Leiter der Abteilung für Vermögensallokation beim Finanzriesen Blackrock. „Von daher würde ich nur ungerne meine Edelmetall-Bestände verkaufen.“
„Historisch ist der Wert von Gold als Vermögensabsicherung immer dann am stärksten ausgeprägt, wenn man sie am meisten braucht“, fasst Koesterich zusammen. Wann immer der CBOE-Volatility-Index von einem hohen Niveau aus noch weiter anstieg, schlug in drei Vierteln der Zeit Gold die Performance des S&P 500, und zwar durchschnittlich um 5%.