Goldpreis in ‚Ruhe vor dem Sturm‘ vor US-Wahlergebnis
Der Goldpreis hielt sich am Dienstag auf rund 1280 USD je Feinunze, während sich die US-Bürger auf den Weg zu den Wahlurnen machten, um darüber zu entscheiden, ob Donald Trump oder Hillary Clinton im Januar ins Weiße Haus einziehen wird.
Dabei wurde Gold oberhalb der durchschnittlichen 200-Tages-Kursbewegungslinie gehandelt, die bei technischen Chartanalysten als wichtiger Indikator gilt.
An den weltweiten Aktienmärkten blieb es still, nachdem nach neun verlustreichen Tagen der S&P500 am Montag plötzlich einen 2,5-prozentigen Sprung machte.
Auch Staatsanleihen blieben unverändert, während die Rohstoffpreise weiter nach unten rutschten. Nur Silber konnte mit 18,29 USD je Feinunze einen Kursanstieg für sich verbuchen.
Bei Gold „liegt die Unterstützung bei 1278,40 USD – der gleitende Kursdurchschnitt“, schreibt der Stratege Russell Browne von der kanadischen Investmentbank Scotia in seiner technischen Chartanalyse.
„Das Momentum und andere Indikatoren haben nachgelassen, aber der Trend ist nach wie vor bullisch. Ich bin optimistisch, solange Gold oberhalb der 200-Tageslinie bleibt.“
„Während der asiatischen Handelszeiten fühlte es sich wie die Ruhe vor dem Sturm an“, beschreibt ein Händler des Schweizer Veredlers und der Finanzgruppe MKS die Situation.
„Wir rechnen mit wenigen Preisbewegungen bis zur Veröffentlichung der ersten Wahlergebnisse. Sollte Clinton vor Trump davonziehen, gelten 1250 USD als neue Unterstützungslinie für Gold.“
„Im Gegensatz dazu, könnte Gold, falls Trump besser abschneidet, bis auf das nach dem Brexit erreichte Hoch von 1375 USD schließen.“
Betrachtet man die Zeit nach der Wahl am Dienstag beziehungsweise der Veröffentlichung der Ergebnisse am Mittwoch, so wird davon ausgegangen, dass sich die Marktteilnehmer dann wieder auf die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinsanhebung im Dezember und die weitere Zinsentwicklung im nächsten Jahr konzentrieren, steht in einer Handelsnotiz der kanadischen Investmentbank TD Securities.