Goldpreis fällt um 1,5% vom 3-Monatsrekord
Die Goldpreise fielen am Dienstag stark gegenüber dem ansteigenden US-Dollar. Nachdem sie gestern den höchsten Stand seit drei Monaten erreichten, gaben sie heute um 1,5% nach, nachdem zuvor die US-Währung einen starken Auftrieb durch die schwachen europäischen Inflationsdaten einerseits und den guten Zahlen vom US-amerikanischen Immobilienmarkt andererseits erhielt.
Der Dollar erreichte gegenüber dem Euro ein 1-Wochenhoch, nachdem bestätigt wurde, dass die Inflationsrate in der Eurozone im April bei nur 0,6% lag.
Der Goldpreis, gemessen in Dollar, fiel daraufhin auf unter 1210 USD je Feinunze zurück. Hingegen stieg Gold in Euro auf über 1090 EUR je Feinunze, nachdem zuvor am Montag eine Rede von Benoit Coeure, einem Mitglied der Europäischen Zentralbank, veröffentlicht wurde, in der er seine Besorgnis über den rasanten Verkauf von europäischen Staatsanleihen ausdrückte, allen voran den der deutschen Bundesanleihen.
Laut Coeure plant die Europäische Zentralbank auch, im Mai und Juni ihre expansive Geldpolitik weiter zu beschleunigen. Dadurch würde noch mehr Geld zum Kauf von Staatsanleihen generiert werden, bevor auf den festverzinslichen Märkten wieder die typischen „saison-bedingten Muster einer deutlich geringeren Liquidität während der traditionellen Urlaubszeit von Mitte Juli bis August“ zu sehen sind.
„Sollten wir eine weitere explosionsartige Zunahme der Käufe von Dollar sehen, würde dies Druck auf Gold ausüben“, steht in der Handelsnotiz des US-Brokers INTL FCStone.
„Aber wir gehen davon aus, dass die Rallye des Greenbacks eher von kurzer Dauer ist, wenn man die Wahrscheinlichkeit bedenkt, dass die US-Wirtschaft auch weiterhin Anzeichen einer Abschwächung erkennen lässt.“
Aus den am Dienstag veröffentlichten Daten zum US-Immobilienmarkt geht hervor, dass sowohl die Anzahl neuer Baugenehmigungen als auch die der im April begonnenen Bauprojekte auf ihren höchsten Wert seit Ende 2007 stieg.
Die Silberpreise folgten denen von Gold und gaben ebenfalls nach. Allerdings hielten sie sich mit rund 17,50 USD je Feinunze in der Nähe dessen, womit sie den Handel der vergangenen Woche beendeten.