Goldpreis „bullisch“ und unbeeinflusst von den stärksten US-Arbeitsmarktzahlen seit 2012
Der Goldpreis ging am Mittwochmittag kurzzeitig um 5 USD je Feinunze zurück, nachdem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten einen überraschenden Zuwachs der Beschäftigtenzahlen im Juni zeigten und der US-Dollar auf dem Devisenmarkt anstieg.
Silber folgte seinem „großen Bruder“ und verlor am Vormittag etwas an Wert, allerdings nur, um kurz darauf wieder auf rund 21,05 USD anzusteigen.
Laut des Arbeitsmarktberichts des privatwirtschaftlichen Unternehmens ADP verzeichnete die USA im Vormonat einen Zuwachs von 281.000 neuen Stellen, der stärkste Anstieg seit Ende 2012 und deutlich über den Konsens der Wall-Street-Ökonomen von 200.000 neu hinzugekommenen Arbeitsplätzen.
„Wenn Sie es wirklich wollen, Ihren Namen schreiben können und bereit sind, hart zu arbeiten, können Sie jetzt und hier einen Job bekommen“, zitiert die Nachrichtenagentur den Geschäftsführer eines kleineren Unternehmens.
Mit einem Höchststand von 1329 USD kurz vor der Veröffentlichung des ADP-Berichts ging der Goldpreis kurzzeitig auf 1324 USD zurück, den niedrigsten Stand innerhalb der letzten zwei Tage.
Die Euro-Währung fiel tiefer, was den Goldpreis für Euro-Anleger auf über 970 EUR je Feinunze trieb. Als dieser Preis Ende Juni erreicht wurde, stellte er noch einen 3-Monatsrekord dar.
„Das ist nach einigen Jahren das erste Mal, dass es nicht zu einer Art finanzieller Machtprobe in Washington kommt, bei der Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen miteinander verglichen werden“, meint Marisa Di Natale, Direktor von Moody’s Analytics, gegenüber Bloomberg.
Unterdessen setzten ukrainische Streitkräfte im pro-russischen Osten des Landes damit fort, was ein Parlamentssprecher in Kiew als „Offensive gegen Terroristen und Kriminelle“ bezeichnete.
Dennoch rutschten die Preise für Rohöl der Sorte Brent auf ein 3-Wochentief, nachdem ein wichtiger libyscher Hafen wieder geöffnet wurde.
„Die Stärke der Goldpreise in letzter Zeit übt weiterhin Druck auf die Preis-Aufschläge in Indien und China aus“, heißt es bei einem asiatischen Transaktionstisch am Mittwochvormittag.
Die Goldpreise in Shanghai notierten heute wieder 1,40 USD unter den Londoner Preisen.
„Die Indikatoren für den Trend und die Eigendynamik sind bullisch“, verkündet das technische Analyse-Team der Schweizer Investmentbank UBS mit Hinblick auf den Goldpreis-Chart.
Im Gegensatz dazu „hat es Silber nicht geschafft, mit Gold mitzuziehen“, steht im täglichen Rohstoffkommentar der australischen ANZ Bank. „Trotz diverser Anläufe hat es Schwierigkeiten, die Marke von 21,20 USD zu überwinden.“