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Goldpreis - Deutsche Wahlen und US-Schuldenproblematik dürften Richtung vorgeben

Nach Ansicht von Marktbeobachtern werden das Ergebnis der Wahlen hier in Deutschland und die Möglichkeit, dass die USA ihre Rechnungen bald nicht mehr bezahlen können, sollte nicht die Schuldengrenze doch noch rechtzeitig angehoben werden, die Richtung des Goldpreises in der laufenden Woche bestimmen.

Der Spotgoldpreis hatte die vergangene Woche bei 1.325, 60 USD pro Unze geschlossen. Zum Beginn der neuen Handelswoche liegt er leicht darüber bei derzeit 1.327,90 USD. In einer Befragung von 19 Goldmarktteilnehmern durch den Brancheninformationsdienst Kitco waren neun Befragte der Ansicht, dass der Goldpreis diese Woche steigen wird, während acht Teilnehmer von einem fallenden Preis ausgehen. Zwei Befragte waren neutral eingestellt. Zu den Umfrageteilnehmern gehören Goldhändler, Investmentbanken, Futures-Trader, Vermögensverwalter und Chartanalysten.

Der Goldpreis hatte zunächst im Anschluss an das jüngste Treffen des Offenmarktausschusses der US-Notenbank eine Rallye hingelegt, da dort entgegen den Erwartungen keine Reduzierung des Stimulusprogramms QE3 verkündet wurde. Dabei handelte es sich wohl aber erst einmal nur um Short-Eindeckungen, denn am Freitag gab der Goldpreis diese Gewinne zum Großteil bereits wieder ab.

Jetzt da die Nichtentscheidung der Fed wieder in den Hintergrund rückt, konzentrieren sich die Marktteilnehmer wieder auf einige wichtige Ereignisse. Dazu gehört auch das Ergebnis der Bundestagswahl in Deutschland. Nachdem klar war, dass Kanzlerin Angela Merkel für weitere vier Jahre an der Macht bleibt, schoss der Euro im Vergleich zum US-Dollar in die Höhe und notiert nun bei mehr als 1,35 USD, was den US-Dollar-Goldpreis stärkt.

Wichtig für den Goldpreis dürften diese Woche auch der Streit zwischen Republikanern und Demokraten in den USA werden. Dabei geht es darum, die Schuldenobergrenze für den US-Haushalt anzuheben, bevor die US-Regierung wegen Geldmangels schließen muss. Die Republikaner fordern als Gegenleistung für ihre Zustimmung, dass die Mittel für das neue Gesundheitssystem „Obamacare” zusammengestrichen werden, eine Forderung, die Obama und seine Demokraten entschieden zurückweisen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, müsste die US-Regierung eventuell schon am 1. Oktober ihre Arbeit quasi einstellen.

Sollte sich die Lage tatsächlich zuspitzen, könnte das den Goldpreis entscheidend befeuern. Als diese Situation zuletzt drohte, verteuerte sich das gelbe Metall erheblich und die Ratingagentur Standard & Poor’s senkte ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit der USA. Die aktuelle Situation wurde auch von einigen Beobachtern als ein Grund genannt, aus dem die Fed gezögert haben könnte, QE3 jetzt schon zu reduzieren.

Erst einmal dürfte die Unsicherheit in Bezug auf dieses Thema für Volatilität im Goldpreis führen. Experten sind aber sicher, dass es schlussendlich eine Einigung geben wird, die Schuldenobergrenze in den USA anzuheben. Das, hieß es weiter, sollte auch dem Goldpreis Raum für weitere Anstiege geben, wenn auch nicht in einer geraden Linie.

Björn Junker ist Chefredakteur von GOLDINVEST.de und verfügt über langjährige Erfahrung im Rohstoffsektor. Er erstellt Hintergrundberichte und aktuelle Kommentare zum Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung ausgewählter Minengesellschaften aus dem Bereich der Edelmetalle, Basismetalle und sonstiger Rohstoffe.

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