Goldhandel zwischen Iran und Türkei nach Lockerung der Sanktionen wieder aufgenommen
Der Handel wird „sicherlich“ wieder zunehmen, aber es ist „unwahrscheinlich“, dass er den Umfang von 2012 erreichen und einen Einfluss auf den globalen Goldmarkt haben wird…
Der Goldhandel zwischen dem Iran und der Türkei, der in 2012 gipfelte, soll wieder aufgenommen werden, nachdem sich die Regierung in Teheran Ende November bereit erklärte, ihr umstrittenes Atomforschungsprogramm zurückzufahren. Dies geschieht als Gegenleistung für die teilweise Aufhebung der durch den UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen.
Die Goldmenge, die vom Iran mit der benachbarten Türkei gehandelt wurde, sprang von 1 Tonne in 2011 sprunghaft auf 126 Tonnen in 2012 an, wie aus den Daten des Internationalen Handelszentrums (ITC) hervorgeht.
Aufgrund der internationalen Sanktionen akzeptierten iranische Lieferanten von Öl und Erdgas türkische Lira als Zahlungsmittel, bevor sie mit dem Geld anschließend Gold kauften.
Stellenweise fand auch ein direkter Goldhandel statt, indem Gold als Zahlungsmittel verwendet wurde. Laut eines Presseberichts wurde ein Teil des Goldes, das von der Türkei gekauft wurde, danach nach Dubai gebracht und dort gegen ausländische Währungen verkauft, um dadurch die durch die UN verhängten Sanktionen zu umgehen.
Der Goldhandel zwischen der Türkei und dem Iran endete im Februar 2013, als Ankara neue Gesetze erließ, wonach die internationalen Sanktionen respektiert und die Kontrollen von Gold und weiteren Edelmetallen, die zwischen der Türkei und dem benachbarten Land hin- und herflossen, verschärft werden sollten. Des Weiteren wurde die türkische Halkbank daran gehindert, Rechnungen für Öl an den islamistischen Staat zu begleichen.
Der Fluss von Edelmetall zwischen den beiden Staaten wird „sicherlich“ wieder aufgenommen werden, nachdem nach einem Abkommen zwischen dem Iran und den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates plus China die Sanktionen aufgrund des umstrittenen Atomprogramms teilweise aufgehoben wurden. Irans Botschafter in Ankara, Reza Bigdeli, fügte erklärend am Freitag hinzu, dass „der Goldhandel wegen der Probleme mit Geldüberweisungen in 2012 zunahm“.
Da einige der Sanktionen hinsichtlich Bargeldtransfers ebenfalls als Teil des 7 Mrd. USD-Handelsabkommens, das noch im Dezember in Kraft treten könnte, gelockert wurden, ist Bigdeli der Meinung, dass der Iran „nicht mehr in der gleichen Situation ist, die einen Goldhandel in diesen Ausmaßen erforderlich machen würde“.
Was den weltweiten Goldhandel betrifft, so meint Bernard Dahdah, Edelmetall-Analyst bei der französischen Investmentbank Natixis, dass „die Aufhebung der Sanktionen keinen wesentlichen Einfluss darauf haben sollte“.
„Der Iran ist weder ein großer Edelmetall-Verbraucher. Noch erwarten wir, dass er seine Goldimporte in einem nennenswerten Umfang steigern wird.“
Deutschland, der ehemals größte Handelspartner des Irans, wird, laut Reuters,Autoteile sowie Arzneimittel und medizinische Geräte für die humanitäre Hilfe exportieren.