Gold: Ist hier Großes im Gange?

Hoffen auf positive zweite Jahreshälfte...

Beim Goldpreis haben wir in den vergangenen Wochen einen krassen Trendwechsel gesehen. Hat das gelbe Edelmetall noch weiteres Aufwärtspotenzial? Oder tappen die Gold-Fans gerade in die nächste Bullenfalle?

Zumindest der US-Präsident ist positiv für den Goldpreis gestimmt. Na gut, natürlich ist nicht der amtierende Präsident Barack Obama gemeint, sondern der US-Präsidentschaftszyklus. Dieser gilt als einer der wenigen wirklich gut funktionierenden Zyklen an der Börse überhaupt.

Die Saisonalität ist beim Goldpreis ohnehin stark ausgeprägt, das zweite Halbjahr wird laut Statistik traditionell mit steigenden Kursen assoziiert. In Zwischenwahljahren wie diesen kommt diese positive Saisonalität beim Goldpreis meist besonders stark zum Tragen.

Gold-Bullen am Zug

Auch aus charttechnischer Sicht spricht derzeit vieles für weiter steigende Goldnotierungen: Zwar hat der Goldpreis mittlerweile die Marke von 1.331 Dollar wieder preisgeben müssen. Erst am vergangenen Donnerstag war ihm der Ausbruch über die zuvor wochenlang beharkte Widerstandslinie geglückt.

War die jüngste Rally also nur eine Bullenfalle? Diese Frage wird man sinnvoll frühestens in ein paar Tagen beantworten können. Auf der Habenseite können die Gold-Bullen aber nach wie vor den Bruch des im Herbst 2012 etablierten Baissetrends sowie die Überwindung der wichtigen 200-Tage-Linie verbuchen.

Auch die Tatsache, dass das Juni-Tief mit 1.240 Dollar deutlich über dem Januar-Tief (1.182 Dollar) lag, ist aus Perspektive der Dow-Theorie ein klarer Positivfaktor. Ein neues Kaufsignal würde der Goldpreis allerdings erst mit dem Knacken des bisherigen Jahreshochs bei 1.392 Dollar senden.

Yellen, der große Unsicherheitsfaktor

Mittel- bis langfristig dürfte vor allem der Realzins die weitere Entwicklung beim Goldpreis maßgeblich bestimmen, handelt der Goldpreis doch in der Regel wie die inverse Rendite der zehnjährigen amerikanischen Staatsanleihen.

Das Aufkeimen jeglicher Zinserhöhungsfantasien könnte daher dem zarten Aufschwung am Goldmarkt schlagartig ein Ende bereiten. Wehe, wenn Fed-Chefin Janet Yellen ihre bislang laxe Haltung zu diesem Thema ändern sollte…