Goldnachfrage: Welche Panik?
Indem der Aufschwung des Goldpreises ins Stocken gerät, fallen auch die Goldkäufe von Privatanlegern vom 3-Jahreshoch zurück…
London, 5. Oktober 2016 – Die Stimmung unter westlichen Anlegern gegenüber Gold und Silber ging im September zurück, nachdem sie im Vormonat den höchsten Stand der letzten drei Jahre erreicht hatte, wie die Daten der weltweit größten Onlinebörse für physisches Gold und Silber, BullionVault, zeigen.
Der Gold-Investor-Index, der das Verhältnis zwischen den Netto-Käufern und Netto-Verkäufern misst, rutsche von 56,0 im August auf nunmehr 52,9.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war. Seinen höchsten Wert erreichte der Index mit 71,7 im September 2011.
Die Anzahl der weltweit neu eröffneten Edelmetallkonten blieb stabil und fiel lediglich auf den niedrigsten Stand seit Mai, als das damals bevorstehende Brexit-Referendum einen zusätzlichen Anstieg der in 2016 ohnehin bereits sehr hohen Goldnachfrage bei Privatanlegern auslöste.
Jedoch fiel im September die Anzahl der US-Neukunden gegenüber dem 12-Monatsdurchschnitt um fast ein Drittel und stellte somit das niedrigste Niveau seit Januar dar. Ebenso ging die Anzahl der Netto-Käufe durch US-Goldinvestoren zurück.
Adrian Ash, Leiter von BullionVaults Forschungsabteilung, kommentiert die Daten folgendermaßen:
„Erfahrungsgemäß ist der September ein starker Monat, sowohl für die Goldpreise als auch für die Nachfrage von privaten Investoren. Allerdings konnte man nicht erwarten, dass das enorme Wachstum, das Gold seit des Brexit-Schocks verzeichnete, ununterbrochen im gleichen Tempo so weitergeht.“
„Die Nachfrage ist auch weiterhin positiv. Aber weder die Entscheidung der US-Notenbank, die Zinserhöhung noch weiter hinauszuschieben, noch die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl haben es bislang geschafft, den Aufschwung noch weiter voranzutreiben.“
„Wenn man die Entwicklung auf dem Goldmarkt betrachtet, so scheinen amerikanische Privathaushalte weitaus optimistischer zu sein, was die Wahl am 8. November betrifft, als es uns die Schlagzeilen in den Medien vermuten lassen.“
Auch der Silber-Investor-Index fiel von dem 3-Jahreshoch von 57,3, das er im August erreicht hatte, auf 52,9 zurück.
Der 6-monatige Preisanstieg von Silber in Folge, der im Februar begann, ist die am längsten andauernde Kurserhöhung seit 2006.
BullionVault-Benutzer stockten im September ihre Silberbestände um 1,4% auf und erreichten ein neues Allzeithoch von 622 Tonnen – rund ein Sechstel mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.