Gold – Gesunde Korrektur in etabliertem Aufwärtstrend
Am gestrigen Mittwoch erlebte der Goldpreis den sechsten Verlusttag hintereinander. Wirtschaftsdaten aus den USA; die die Wahrscheinlichkeit einer frühen Zinsanhebung der US-Notenbank in den Augen vieler Marktteilnehmer wahrscheinlicher machten, veranlassten die Spekulanten am Futures-Markt Long-Positionen, die man in dieser Höhe seit 2011 nicht gesehen hatte, aufzulösen.
Bei hohem Handelsvolumen fielen in New York Gold-Futures mit Fälligkeit im Juni, der aktivste Kontrakt, bis auf 1.217,70 USD pro Unze und damit auf ein Siebenwochentief. Im späteren Verlauf, konnte der Goldpreis wieder etwas an Boden gewinnen, dennoch ist der Goldpreis in den letzten Tagen um rund 60 USD gefallen und verbuchte die längste Verluststrähne seit Ende November 2015.
Es könnte also scheinen, als ob die Stimmung gedreht hätte, zumal auch die Fed wieder stärker in Richtung einer Zinsanhebung in den nächsten ein zwei Monaten zu tendieren scheint. Doch die Analysten der Saxo Bank sind der Ansicht, dass der Ausblick für Gold auf lange Sicht trotz allem weiterhin positiv ist.
Unter anderem habe der World Gold Council in seinem letzten Bericht aufgezeigt, dass ETF-Anleger, die seit Anfang 2016 bei Gold zugeschlagen haben, für das beste erste Quartal aller Zeiten und das zweitbeste Quartal überhaupt, nach dem ersten Quartal 2009, bei Gold sorgten. Der Anstieg des ersten Quartals war fast ausschließlich auf die explodierende Investmentnachfrage zurückzuführen, die um 122% höher lag als um gleichen Zeitraum 2015.
Doch im Gegensatz zu Hedge-Fonds und anderen Großspekulanten, die die Futures- und Optionsmärkte spielen und ihre Positionen je nach Marktlage anpassen, würden ETF-Anleger dazu tendieren, Preisschwäche als Chance zum Akkumulieren zu betrachten, da sie der Ansicht seien, dass der Preis langfristig steigen werde, so die Saxo Bank.
Solange erwartet werde, dass die US-Zinsen steigen und dass sich der Dollar weiter erholt, werde Gold zu kämpfen haben, glauben die Analysten. Doch ein langsames Wachstum, negative Renditen von Staatsanleihen, die potenzielle Rückkehr der Inflation und die Risiken anstehender Ereignisse führen dazu, dass die Saxo Bank den aktuellen Rücksetzer als „gesunde Korrektur in einem etablierten Aufwärtstrend“ betrachtet.