Durchschnittlicher Goldpreis in 2015 laut Prognosen gleichbleibend
Die meisten Analysten sind Gold gegenüber „neutral“ eingestellt. Grund sind die US-Zinsen und die Maßnahmen der quantitativen Lockerung in Europa…
Betrachtet man die Prognosen für Gold in 2015, so glauben viele Finanzanalysten, dass der durchschnittliche Goldpreis in diesem Jahr gleich bleibt oder sogar fällt. Ausnahme sind die erfolgreichsten Konjunkturbeobachter von 2014, die einen leichten Anstieg voraussagen.
Zwischen 2002 und 2012 stieg Gold in US-Dollar um durchschnittlich 18% pro Jahr. Hingegen fiel das Edelmetall in 2013 um 15% und um weitere 10% im vergangenen Jahr.
Bei der vom globalen Branchenverband London Bullion Market Association organisierten Vorhersage für 2014 gewann Frederic Panizzutti von der Schweizer Finanzgruppe MKS. Für das laufende Jahr prognostizierte Panizzutti einen 2-prozentigen Anstieg von 25 USD je Feinunze.
Matthew Turner von der australischen Bank Macquarie ist hingegen der Meinung, dass der Goldpreis um 12 Dollar auf 1255 USD je Feinunze fallen wird. Als Grund sieht er eine schwache Nachfrage trotz der „langfristig niedrigeren Erwartung von US-Zinsen“.
„Im Vergleich zum Jahresbeginn sind wir für das weitere Jahr 2015 gegenüber der Perspektive von Edelmetall recht neutral eingestellt“, sagt David Jollie vom japanischen Handelshaus Mitsui, der davon ausgeht, dass sich die Folgen der US-Zinsanhebung und der expansiven Geldpolitik der europäischen Zentralbank gegenseitig aufheben werden.
Laut Jollie könnte sich die Volatilität auf den Devisenmärkten allerdings vorteilhaft für Gold auswirken.
Anderer Meinung ist Robin Bhar, Edelmetallexperte bei der französischen Investmentbank Societe Generale. Er denkt, dass Gold in diesem Jahr auf durchschnittlichen 1025 USD je Feinunze sinken würde und im nächsten Jahr sogar auf 975 USD abstürze.
„Anhaltende Gespräche über Zinserhöhungen und einen starken US-Dollar werden einen signifikanten Anstieg von Gold im ersten Halbjahr vermeiden“, wird Panizzutti von Bloomberg zitiert.
Aber mit den Zentralbanken „immer deutlicher auf der Käuferseite“, kann er sich in der zweiten Hälfte des Jahres eine „Korrektur an den Aktienmärkten“ vorstellen, was wiederum die Edelmetallpreise in die Höhe treiben könnte.