Die Absurdität der Finanzmärkte
Falls Sie momentan nach Sinn und Logik suchen, suchen Sie auf den Finanzmärkten an den falschen Orten.
Beispielsweise verkündete das chinesische Statistikamt heute für den Zeitraum von April bis Juni ein stärker als erwartetes Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt legte in dieser Zeit um 7% zu und fiel somit etwas besser aus als von den Ökonomen erwartet wurde.
Allerdings schienen die chinesischen Aktienkurse davon nur wenig beeindruckt zu sein und auf den chinesischen Aktienmärkten kam es zu gewaltigen Kurseinbrüchen.
Wiederum stiegen die europäischen Aktienmärkte weiterhin langsam aber stetig an. Auch bleibt der Euro momentan auf den Devisenmärkten stabil… und das, obwohl sich die meisten Finanzexperten darüber einig sind, dass das Abkommen zur griechischen Schuldenkrise nicht funktionieren kann.
Griechenlands Regierungspartei, die generell Sparmaßnahmen ablehnt, drängt gerade das Parlament dazu, einem Sparpaket zuzustimmen, über das selbst der Internationale Währungsfonds sagt, dass es nicht nachhaltig sei, weil Griechenland mehr Geld brauchen wird. Dieses Abkommen könnte für die Griechen selbst noch schlechter sein als die bisherigen Angebote, die von den griechischen Wählern schon zweimal abgelehnt wurden, nämlich indem sie zu Jahresbeginn Syriza wählten und erneut bei dem Referendum, das kürzlich abgehalten wurde..
Am Montagmorgen einigten sich die Euro-Länderchefs in Brüssel auf ein drittes Rettungspaket. Doch umstritten ist noch die benötigte Brückenfinanzierung, bis das geplante Programm fertiggestellt ist.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verteidigt nach wie vor einen „Grexit auf Zeit“: „Es gibt einige in der Bundesregierung, die durchaus der Meinung sind, dass das die bessere Lösung für die Menschen in Griechenland wäre.“
Soweit also keine wirkliche Veränderung in dieser modernen griechischen Tragödie. Und diese Sackgasse spiegelt sich auch in den Goldpreisen wider, die sich weiterhin innerhalb einer engen Handelsspanne bewegen. Gemessen in Euro, liegt Gold momentan bei rund 1050 EUR je Feinunze, also genau dort, wo es sich bereits seit 6 Wochen befindet.
Amerikanische Medien berichten, dass Autofahrer aus Kalifornien momentan 5 USD pro Gallone mehr für ihren Preisstoff berappt werden, was den höchsten Stand seit 12 Monaten darstellt. Und das, obwohl die Rohölpreise gerade fast auf das Tief von Januar abfielen, als die Preise damals noch ein 6-Jahrestief bildeten.
Doch muss das Öl für Autofahrer raffiniert und verarbeitet werden. Und es heißt, dass aufgrund von Streiks und Wartungsarbeiten an Raffinerien es trotz des günstigen Rohmaterials zu den hohen Benzinpreisen kommt.
Wir können also gespannt bleiben, welche Überraschungen die Finanzmärkte als nächstes für uns in petto haben.