Der Preis der Gewissheit
Laut gestern veröffentlichter US-Wirtschaftsdaten sollen dort in der vergangenen Woche die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung sprunghaft angestiegen sein - und zwar weit über die Prognosen der Analysten hinaus.
Gleichzeitig gab es im vergangenen Monat auch weitaus mehr Bestellaufträge für langlebige Güter wie Kühlschränke und Waschmaschinen als erwartet.
Und obwohl die letzte jährliche US-Inflationsrate negativ war – erstmals seit der großen Krise von 2008 bis 2009 - fiel sie besser aus als gedacht, wenn man von den Kraftstoff- und Lebensmittelpreisen absieht.
Was soll man von dem Ganzen halten? Es werden immer mehr Allzeithochs erreicht. Bei der Beantwortung dieser Frage hilft auch ein Blick auf die wichtigsten westlichen Aktienmärkte nicht weiter.
Die Öl- und Gaspreise fielen im letzten Monat. Allerding nur, um kurz darauf Anfang Februar wieder deutlich zuzulegen. Also muss man wirklich mit einer Deflation rechnen?
Auch die Silber- und Goldpreise wirken unentschlossen nach den Zugewinnen zu Wochenanfang. Einige Chartanalysten sind allerdings besorgt, weil es Gold nicht schaffte, die Marke von 1220 USD je Feinunze zu durchbrechen.
Doch gemessen in sämtlichen Währungen stieg Gold im Vergleich zur letzten Woche. Und der zuvor im Februar verzeichnete Rückgang von 5% wirkt eventuell vor allem deswegen so verwirrend, weil Gold gleich zu Anfang des Jahres einen fulminanten Start hinlegte.
Und was tun Investoren von Staatsanleihen? Sie kaufen in diesem Monat große europäische Obligation… und verkaufen gleichzeitig britische und amerikanische.
Viele dieser Anleger scheinen mit einem geringen Wachstum oder gar einer Deflation zu rechnen. Doch diese vermeintliche Gewissheit könnte sich als kostspieliger Fehler herausstellen, falls sich die Marktsituation verändert.
Staatsanleihen werden von vielen Anlegern als sicherer Hafen betrachtet und können lukrative Erträge erzielen. Ebenso wie Gold.
Indem man seine Anlagen diversifiziert, kann man wohl am besten das Risiko großer Verluste minimieren.