Der Goldpreis und die Schuldenobergrenze
Endlich dringt das drohende Erreichen der US-Schuldenobergrenze in den USA wieder in den Fokus der Marktteilnehmer und belastet Aktienkurse wie Rohstoffpreise. Nur der Goldpreis kann sich vergleichsweise besser halten.
Energie
Die Rohölpreise haben im Wochenvergleich wie erwartet weiter abgegeben. Nur Brent konnte zwischenzeitlich am vergangenen Donnerstag noch einmal kurzzeitig etwas zulegen, nachdem die sich verringernde Preisdifferenz zwischen Brent und WTI wieder Käufer von Nordseeöl aus Asien angelockt hatte. Doch zum Ende der vergangenen Woche muss auch Brent wieder abgeben und startet ebenso verhalten in die neue Woche wie WTI.
Druck auf die Preise üben zum einen die sinkenden geopolitischen Risiken aus (Verhandlungsbereitschaft seitens des Iran in Bezug auf das Atomprogramm), aber auch der „Shutdown" der US-Regierung und die neue Regierungskrise in Italien. Hinzu kommt auch noch ein überraschender Anstieg der US-Rohölbestände um 2,6 Millionen Barrel in der vergangenen Woche.
Aktuell handelt WTI zur Lieferung im November bei 101,73 USD pro Barrel an der NYMEX.
Brent zur Lieferung im November notiert aktuell bei 107,85 USD pro Barrel an der ICE.
Ausblick
Die Ölpreise dürften vorerst weiterhin übergeordnet unter Druck stehen.
Edelmetalle
Die Edelmetalle konnten sich in der vergangenen Woche dem schwächeren Sog der Ölmärkte entziehen und tendieren fester zum Ende der Woche.
Insbesondere der Goldpreis stemmt sich gegen die Schwäche seitens der übrigen Märkte und handelt zeitweilig wieder über 1.340 USD pro Feinunze. Dabei profitiert der Goldpreis gerade von den Faktoren, die andere Rohstoffpreise belasten, wie die drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung, die nach aktuellen Zahlen am 17.Oktober erreicht würde, sofern sich der Kongress nicht endlich auf einen Nothaushalt und die Anhebung der Schuldenobergrenze einigt. Auch die Regierungskrise in Italien dürfte dem Goldpreis Unterstützung bieten.
Die Spekulanten haben zudem ihre Netto-Long-Position im Gold in der vorvergangenen Woche wieder (um 17%) ausgeweitet.
Gold notiert aktuell bei 1.331,40 USD pro Feinunze.
Ausblick
Auch wenn der Goldpreis nicht gänzlich immun ist gegen Einflüsse von außen (also anderen Märkten), sollte das aktuelle Umfeld doch Unterstützung bieten.