Der Goldpreis in der Deflation
Der Goldpreis hängt immer noch unter der Marke bei 1.300 US-Dollar pro Feinunze. Doch jetzt mal ganz ehrlich: wen wundert es denn? Schließlich leben wir trotz der weltweiten Anstrengungen der Notenbanken ja weiterhin in deflationären Szenarien. Noch....denn was passieren könnte, wenn die Notenbanken vielleicht doch noch Erfolg haben sollten, versuche ich zumeist zu verdrängen.
Der Goldpreis im Angesicht der Deflation
Wir hier im deutschsprachigen Raum haben zumeist, insbesondere und vor allem Angst vor der Inflation. Das liegt vermutlich daran, dass man in Deutschland ja schon die Hyperinflation hinter sich gebracht hat. Zumeist hat jede Familie ja noch eine Geschichte aus der Zeit der Hyperinflation in petto. Und auch ich werde meinem Sohn eines Tages erzählen wie seine Ur-Ur-Großmutter mit dem Bollerwagen voller Geldscheine Brot kaufen ging.
Doch, liebe Leser, auch das andere Extrem, die Deflation ist nicht zu unterschätzen. Die letzte große weltweite Deflation gab es während der Wirtschaftskrise in den 30er Jahren. Doch auch Japan befand sich in den 90er Jahren und befindet sich wieder in einer handfesten Deflation. Natürlich wirken im direkten Vergleich die 30er Jahre schlimmer als die 90er in Japan. Doch Japans Probleme sind keinesfalls zu unterschätzen. Mag es auch peu à peu gehen, Japan büßt seit Jahren an Wettbewerbskraft und wirtschaftlicher Stärke ein.
Doch die Wahrheit ist, Japan steht nicht allein!
Fast weltweit pumpen die Notenbanken massiv Geld ins System. Geld, das offenkundig nirgendwo ankommt. Und weil es nirgends ankommt, bleiben die Inflationsraten niedrig. Paul Krugman glaubt deshalb, dass wir uns in einer Liquiditätsfalle befinden und plädiert als Lösung dafür einfach weiter massenhaft Geld ins System zu schütten.
Das ist zwar als ob man den Brand mit Feuer bekämpft, doch Krugman stößt in aller Regel auf offene Ohren. Auch und insbesondere in den USA.
Doch was hat das alles nun mit dem Goldpreis zu tun?
Nun angesichts des derzeit als durchaus verhalten zu bezeichnenden Preisniveaus ist kaum zu erwarten, dass der Goldpreis von einem Tag auf den anderen durch die Decke geht. Oder anders: wenn das Brot nicht teurer wird und auch nicht der feine Anzug mit Krawatte, warum sollte sich dann heute der Preis für eine Unze Gold schlagartig verdoppeln? Denn das einzige das derzeit massiv teurer wird sind Aktien - und hier sehe ich schon ein buntes Blasenschillern, das einem die Tränen in die Augen treiben könnte.
Also, wenn wir und unsere Notenbanken sich derzeit mit deflationären Tendenzen auseinandersetzen müssen, dann sicher auch der Goldpreis.
Doch der Knackpunkt liegt im Verhalten der Notenbanken, welches ohne Unterlass auf ein Szenario zusteuert in welchem ich unbedingt Gold besitzen möchte.
Welches Szenario das ist, klären wir im 2.Teil...