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Chinesische Großbanken horten immer mehr Edelmetalle

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist der Wert der von Chinas größten Banken gehaltenen Edelmetalle gegenüber dem Vorjahr um 66% gestiegen. Die Institute würden mehr Gold an ihre Kunden leasen, da neue, striktere Regeln es schwieriger machen, Geldkredite zu vergeben, hieß es zur Begründung.

Bloomberg zufolge hatten die von der Industrial & Commercial Bank of China Ltd. (1398), China Construction Bank Corp., Agricultural Bank of China Ltd. (1288) und Bank of China Ltd., den vier größten Kreditgebern der Volksrepublik, gehaltenen Edelmetalle Ende des zweiten Quartals einen Wert von 62 Mrd. USD bzw. 378 Mrd. Yuan. Damit wuchs dieser seit dem vergangenen Jahr deutlich schneller als der Goldpreis, der in diesem Zeitraum nur 7,5% zulegen konnte.

China versucht, die Kreditvergabe einzuschränken, indem man die Kreditkosten erhöht und die Kreditvergabe an Sektoren, die man als mit Risiko behaftet betrachtet, einschränkt. Das wiederum veranlasst die Banken mehr Gold vorzuhalten und ihr Gold-Leasing-Geschäft auszuweiten, da dieses den Beschränkungen nicht unterliegt, so Bloomberg.

Die Edelmetallbestände der Banken werden über die Preise an der Shanghai Gold Exchange am letzten Tag des Berichtszeitraums bewertet – und der Großteil dieser Bestände bestehe aus Gold, hieß es weiter. Sie entsprechen dem Bericht zufolge rund 1.445 Tonnen Gold (Stand 30. Juni), was einen Anstieg von 55% gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Das ist deutlich mehr, als die chinesische Zentralbank offiziellen Angaben zufolge an Goldreserven ausweist. Allerdings sind die offiziellen Zahlen auch bereits mehrere Jahre alt, da China diese nicht regelmäßig meldet.

Die Bestände der Banken könnten allerdings begrenzt werden, da die physische Nachfrage sich abgeschwächt hat und die Verwendung von Rohstoffen zur Aufnahme von Kapital zurückgefahren wird, berichtet Bloomberg unter Berufung auf die Scotiabank weiter. Die chinesische Goldnachfrage ist den offiziell verfügbaren Zahlen zufolge im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 52% auf 192,5 Tonnen eingebrochen, berichtete der World Gold Council im August. Allerdings sind auch diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen, denn sie beziehen sich allein auf die Goldeinfuhren nach China über Hong Kong, da nur von dort Daten gemeldet werden. China hat aber vor einiger Zeit auch die direkte Goldeinfuhr über Peking und Shanghai erlaubt, gibt aber dazu keine Daten bekannt.

Björn Junker ist Chefredakteur von GOLDINVEST.de und verfügt über langjährige Erfahrung im Rohstoffsektor. Er erstellt Hintergrundberichte und aktuelle Kommentare zum Geschehen an den Rohstoffmärkten und verfolgt die Entwicklung ausgewählter Minengesellschaften aus dem Bereich der Edelmetalle, Basismetalle und sonstiger Rohstoffe.

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