Silber steigt auf über $32, während Gold einen weiteren Rekordpreis aufstellt

Die Preise für GOLD und SILBER stiegen am Donnerstag erneut sprunghaft an und erreichten neue Allzeithochs in den meisten wichtigen Währungen bzw. neue 12-Jahres-Hochs im Dollar, bevor sie wieder zurückfielen, als die US-Konjunkturdaten besser ausfielen als erwartet und die globalen Aktienmärkte ihren Anstieg aufgrund von Nachrichten über weitere staatliche Konjunkturmaßnahmen in China fortsetzten.

 
Heute Morgen fiel das Gold-Silber-Verhältnis der beiden ehemals monetären Edelmetalle auf den niedrigsten Stand seit Mitte Juli, da der Silberpreis erneut stärker stieg als der Goldpreis und bei der 12-Uhr-Auktion zur Markträumung für US-Händler in London den höchsten Stand seit Dezember 2012 erreichte, bevor er zum dritten Mal in diesem Jahr unter die Marke von 32 $ pro Feinunze zurückfiel.
 
Im Goldhandel stieg der Spotpreis zwischenzeitlich auf $ 2685 und fiel dann um $ 30, nachdem er bei der Londoner Benchmark-Auktion am Donnerstagmorgen über $ 2667 notiert hatte.
 
Damit erreichte der Goldpreis beim Londoner Fixing zum sechsten Mal in Folge neue USD-Rekordhöhen und zum neunten Mal in den letzten 11 Sitzungen.
 
Der Sprung des Silberpreises auf ein 12-Jahres-Hoch in Dollar führte zur Rückkehr des Hashtags #silversqueeze in den sozialen Medien - der Hashtag, mit dem die Silberpreise Ende Januar 2021 von unter 25 $ auf fast 30 $ pro Feinunze hochschnellten, als langjährige Silberbullen das Phänomen der „Meme Stocks“ aufgriffen, bei dem jüngere Kleinanleger ihre Covid-Stimulus-Schecks für den Handel mit Pennystock-Aktien verwendeten.
 
Der heutige Anstieg der Silberpreise drückte auch das Gold-Silber-Verhältnis - ein einfaches Maß für den Preis des „sicheren Hafens“ im Verhältnis zu seinem industriell nutzbareren Cousin - auf ein 10-Wochen-Tief bei 82 Unzen Silber pro 1 Unze Gold.
 

 
Mit einem durchschnittlichen Gold-Silber-Verhältnis von 52,8 in den letzten 5 Jahrzehnten liegt der Silberpreis immer noch 30% unter seinem langfristigen Durchschnitt in Bezug auf Gold.
 
Das teurere Edelmetall hat bisher nur zweimal neue Höchststände erreicht, zuerst während des Anstiegs im Jahr 1979 auf den großen Höhepunkt im Januar 1980 und dann während des Anstiegs im Jahr 2011 auf ein ebenfalls mehrjähriges Hoch.
 
„In den kommenden Wochen könnte Gold neue Rekorde aufstellen, und wir sehen $ 3000 als maximale Ausdehnung der Aufwärtsbewegung“, heißt es in einer Notiz der Analysten der italienischen Bank Intesa Sanpaolo, als der Goldpreis gestern ein neues Rekordhoch erreichte.
 
„Der Ansturm auf Gold geht weiter“, so das US-Investmentmagazin Fortune.
 
„Die indische Goldnachfrage wird durch die Senkung der Einfuhrzölle vor der Hochzeitssaison angekurbelt“, behauptet Bloomberg und berichtet, dass die Goldimporte in das zweitgrößte Abnehmerland des Edelmetalls im August sprunghaft angestiegen sind, nachdem die Modi-Regierung im Juli überraschend die Zollsätze gesenkt hatte.
 
Die Preise in Indien, einschließlich des neuen, niedrigeren Zollsatzes von 6 %, liegen jedoch weiterhin unter den Londoner Notierungen, was auf eine schwache Inlandsnachfrage im Vergleich zum Angebot hindeutet, da die angekündigten Kosten im Einzelhandel heute mit 77.000 Rupien pro 10 Gramm erneut einen neuen Rekord aufstellten.
 
Auch in China wurde Gold am Donnerstag weiterhin unter den Londoner Notierungen gehandelt und verzeichnete einen Abschlag von 11 $ pro Feinunze, während an der Shanghai Gold Exchange mit ¥ 598 pro Gramm ein neuer Rekord aufgestellt wurde.
 
Für das Jahr 2024 prognostizierten Experten und Händler in der Januar-Prognose der London Bullion Market Association einen Jahresdurchschnitt von $ 2059 pro Feinunze.
 
Im bisherigen Jahresverlauf lag der Goldpreis im Durchschnitt 24,0 % über diesem Wert.
 
Bei einer erneuten Umfrage im Juli erhöhten 14 dieser Analysten und Händler ihre durchschnittliche Jahresprognose auf 2317 $ - immer noch fast 10 % unter dem bisherigen Jahresergebnis von 225 $ -, wobei der optimistischste Teilnehmer einen Höchststand von 2650 $ für Gold noch vor Silvester vorhersagte.
 
Nachdem die gestrigen Daten zu den US-Eigenheimverkäufen und zur Rohölnachfrage die Prognosen der Analysten übertrafen, gab es heute die Nachricht, dass die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA nach dem Anstieg im Juli im vergangenen Monat stabil geblieben sind - wenn auch nur dank der anhaltenden Beschaffung von Verteidigungsgütern - sowie einen überraschenden Rückgang der Zahl der Personen, die Arbeitslosenunterstützung beantragen, in den neuesten wöchentlichen Zahlen.
 
Auf einer Sitzung des chinesischen Politbüros wurde heute erklärt, dass die Diktatur in Peking die „notwendigen fiskalischen Ausgaben“ einsetzen wird, um das Wirtschaftswachstumsziel von 5 % zu erreichen, wobei jedoch keine Einzelheiten genannt wurden.
 
Der chinesische Aktienindex CSI300 legte um weitere 4 % zu und steuerte damit auf die stärksten Wochengewinne seit einem Jahrzehnt zu, während der MSCI World Index der Aktienmärkte der Industrieländer zum vierten Mal in fünf Sitzungen ein neues Allzeithoch erreichte.
 
In der LBMA-Umfrage vom Januar prognostizierten die Analysten im Durchschnitt einen Silberpreis von 24,80 $ pro Feinunze im Jahr 2024.
 
Bislang hat das industriell nutzbare Edelmetall diese Prognose mit 27,18 $ um fast 10 % übertroffen.