Gold News

Zahl des Monats: 205 Kilogramm

Die Goldnachfrage in Deutschland ist eingebrochen. Das Edelmetall wird nahe von Allzeithochs gehandelt und die Zinssätze für Bankguthaben sind endlich gestiegen.
 
Von April bis Juni betrug die Nettonachfrage nach Gold in Form von Schmuck, Münzen, kleinen Barren und ETC-Investmentfonds nach den neuesten Daten nur 205 Kilogramm. Das entspricht einem Rückgang von 52,1 Tonnen im zweiten Quartal des letzten Jahres. Die Nettonachfrage liegt damit 99,5% unter der durchschnittlichen vierteljährlichen Nettonachfrage in Deutschland in den zehn Jahren.
 
Der Online-Goldhändler BullionVault analysiert die Daten, die vom World Gold Council der Bergbauindustrie veröffentlicht wurden. Die Analyse zeigt: deutschen Haushalte und Investoren gaben in den zehn Jahren bis 2023 68 Milliarden Euro für den Kauf von Gold aus, abzüglich ihrer Verkäufe. Das von ihnen erworbene Edelmetall ist bei den derzeitigen Preisen 93 Milliarden Euro wert, und obwohl es noch keinen Ansturm auf den Verkauf gibt, ist noch niemand bankrott gegangen, um einen Gewinn zu erzielen.
 
Das neue Interesse bei BullionVault ist bisher im Jahr 2023 stark zurückgegangen, wobei das zweite Quartal die wenigsten erstmaligen Edelmetallinvestoren aus Deutschland seit dem vierten Quartal 2018 brachte – ein Rückgang von 34,9 % gegenüber dem vorherigen Zehn-Jahres-Quartalsdurchschnitt. Das dritte Quartal zeichnet sich bereits als noch schlimmer ab und liegt bei knapp der Hälfte des durchschnittlichen Tempos vor 2023.

Realzinsen steigen, Goldnachfrage sinkt - BullionVault

Da Gold keine Erträge abwirft, stellen steigende Zinssätze einen starken Gegenwind für die Goldnachfrage der Privatanleger dar. Dagegen halten sich die Goldpreise trotz des Einbruchs bei den ETC- und Privatanlegerkäufen im Jahr 2023 weiterhin gut und haben im bisherigen Jahresverlauf ein neues Allzeithoch von über 1.770 € pro Feinunze erreicht. Das entspricht einem Anstieg von fast 4 % gegenüber dem Rekordjahresdurchschnitt des letzten Jahres.
 
Dies deutet auf eine solide, aber nicht gemeldete Nachfrage seitens der Zentralbanken hin, die höchstwahrscheinlich von China angeführt wird. Außerdem zeigt es das starke Angebot für physisches Gold seitens privater Vermögensverwalter, die das Metall in ihre Portfolios aufnehmen, um sich gegen das Risiko eines Börsencrashs oder einer Finanzkrise aufgrund des steilen Anstiegs der Kreditkosten abzusichern.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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