Gold News

Viel Lärm um nichts

Der Goldpreis ging nirgends wohin - schnell und aggressiv - vor 2013 ...


Soviel Theater um nichts! schreibt Adrian Ash von BullionVault.

Gold kroch am Freitag morgen wieder nach rechts, wo es vor dem plötzlichen Sprung von 1,4% am vergangenen Freitag gestanden hatte, und handelte bei $1.730 die Unze.

Das bedeutete, dass es auch die Hälfte des scharfen Sprungs von 2,0% diese Woche Mittwoch ausglich. Damit ist der Goldpreis in US-Dollar wieder da, wo es vor einem Monat stand. Das ist auch da, wo Gold vor 12 Monaten stand Anfang Dezember letzten Jahres.

Und dann sackte es wieder um $15 nach unten und kam auf seinen monatlichen Durchschnitt für November.

Viele Menschen werden von dieser Volatilität überrascht sein, aber auch von dem Fehlen an Konsequenzen, wenn das Geschrei nachlaesst. Denn die langfristige Krise von Geld ist in diesem Jahr nur schlimmer geworden, es laesst Griechenland abflachen und quetscht Sparer und Rentner unter die Räder von Nullzinspolitik. Und die drohende Finansklippe in den Vereinigten Staaten, unmittelbar gefolgt von einer frischen "Schuldendeckelung" in Februar 2013 plus dringenden Tilgungszahlungen für Spanien und Italien das ganze nächste Jahr ueber, sind sicherlich gut für Gold-Investments. Da kratzen sich Analysten ihre Köpfe.

Der Goldmarkt ist "nervös", sagt einer heute. Es wird "immer verwirrender", sagt ein anderer und verwechselt seine eigene Verwirrung mit denen von Millionen von Sparern, Anlegern und Händlern, die Gold kaufen.

Im Gegensatz zu den letzten fuenf Jahren gab es allerdings 2012 keine Panik oder Absturz in den breiteren Finanzmärkten. Tatsaechlich haben die Aktienmärkte weltweit seit Neujahr fast genauso gut abgeschnitten wie Gold.

Das bricht eine siebenjährige Phase, in der Gold den US-Aktienmarkt geschlagen hat. Gold ist seit 1999 nur zweimal unter dem S&P500 geblieben. Es ist seit 2004 im Durchschnitt um 19,1% pro Jahr gestiegen gegenüber dem durchschnittlichen Anstieg von 3,8% des US-Aktienmarktes.

Diesen Bullenmarkt in 2013 weiter auszudehnen koennte schwierig erscheinen. Die diesjährigen Gewinne von Gold, rund 12,0% nach Angaben der meisten Datenquellen, schmeicheln seiner Volatilitaet bis Ende 2011. (Vergleichen Sie den London nachmittag Fix vom 29. Dezember mit dem morgen Fix am 30. Dezember.) Doch während das Fehlen einer unmittelbaren Panik Gold in diesem Jahr bisher wenig beruehrte, ist im Hintergrund das Getoese der Krise und des monetären Stresses lauter geworden. Denn die nackten Tatsachen, so wie auch der Goldpreis, bleiben unverändert. Die Tatsache, dass Länder, die ihre Schulden nicht zurückzahlen können, nur zwei Optionen haben, entweder Ausfall oder Abwertung.

Die entwickelte Welt treibt voran mit dem Versuch, ihre Obligationen durch Inflation zu ueberspielen. Diese Woche wurde Griechenland durch seine Kreditgeber 20% seiner Schulden erlassen. Doch wenn Sie nach einen überdehnten Bullenmarkt suchen, schauen Sie nicht weiter als die Staatsverschuldung.

Der Kauf von US-Staatsanleihen hat nur in vier der letzten 31 Jahre negative Renditen gebracht. Der unaufhaltsame Anstieg hat die Zinsen weltweit heruntergebracht. Denn Zahlungen von Anleihen haben einen Festbetrag, während die Zinsen, die sie zahlen, diese Summe als Prozentsatz ihres Marktpreises zeigt. Das heisst desto höher der Preis, um so niedriger der Zinssatz. Momentan stehen sie bei fast Null.

Bis die Zinssätze negativ werden, so wie es eine kleine Gruppe von Zentralbank-Politikern gerne haben möchte, koennen die Anleihenpreise wirklich nicht viel weiter steigen. Gold zahlt natürlich keine Zinsen. Und es ist während dieser Depression bisher weit vor der Kurve gewesen. Gold bleibt von Inflation und Ausfall unberuehrt mit dem anstehenden Jahr 2013 . Niemand kann es drucken und niemand kann es zerstören, Gold ist immer noch das Gegenteil von Schulden.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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