Gold News

Steigende Goldnachfrage in Deutschland, Italien und Großbritannien zeigen „politischen und finanziellen Stress

 
Die mittlerweile zweistellige Inflation der Lebenshaltungskosten hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Gold bei den deutschen Anlegern erneut gestiegen ist.
 
Jedoch bleibt dieser Anstieg deutlich hinter dem der Nachfrage von Anlegern in Großbritannien und Italien. Das zeigen aktuelle Daten von BullionVault, der weltweit größten Online- und Smartphone-Plattform für private Investitionen in physische Edelmetalle, die derzeit 3,5 Milliarden Euro an sicher verwahrtem und versichertem Gold, Silber, Platin und Palladium für rund 100.000 Nutzer weltweit verwaltet.
 
Die Zahl der deutschen Erstinvestoren auf BullionVault, ist im September um 63,2 Prozent gegenüber dem Dreijahrestief von August gestiegen. Im Vergleich zum 12-Monats-Durchschnitt stieg er jedoch nur um 0,9 Prozent. Dies spiegelt das starke Interesse an physischen Goldbarren deutscher Anleger und Sparer wider. Die monatliche Zahl der Erstanleger stieg gegenüber dem 12-Monats-Durchschnitt im Vereinigten Königreich um 56,6 Prozent und in Italien um 41,6 Prozent.
 
Nachdem der neue britische Finanzminister Kwarteng einen neuen viel-kritisierten Etatplan vorgelegt hatte, stürzte das britische Pfund gegenüber dem Dollar im vergangenen Monat auf ein neues Allzeittief.  Zusätzlich fiel der Mailänder Aktienmarkt auf ein Zweijahrestief. Grund dafür: Roms staatliche Kreditkosten stiegen stark an. Ausgelöst wurde dies durch die Machtübernahme der postfaschistischen Partei „Fratelli d‘Italia“ bei den vorgezogenen Neuwahlen im September.
 
 
Das neue Interesse an physischen Edelmetallen zeigt sich vor allem in den Ländern, in denen die politischen und finanziellen Spannungen am Größten sind: Großbritannien und Italien. Gold ist zwar nicht immun gegen den Anstieg der weltweiten Zinssätze oder die historische Stärke des US-Dollars, aber es übertrifft im Jahr 2022 weiterhin Aktien, Anleihen und Kryptowährungen. Unter den selbstgesteuerten Anlegern überwindet die Attraktivität von Gold als ultimativer sicherer Hafen die Auswirkungen der Lebenshaltungskosten auf die frei verfügbaren Ersparnisse. Gold zieht neue Käufer an, auch wenn die volatilen Preise bei aktiveren Händlern zu Gewinnmitnahmen führen.
 
Die Zahl der deutschen Investoren, die sich im September für den Goldkauf auf BullionVault entschieden haben, stieg im Vergleich zum August um 35,6 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit März, wohingegen die Zahl der Verkäufer um 8,5 Prozent zurückging.
 
Der Gold-Investor-Index Deutschland stieg auf 59,6 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit 15 Monaten. Der Anstieg um 3,3 Punkte ist der steilste seit August 2020, als der Goldpreis seinen Höhepunkt in der COVID-19-Krise erreichte.
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Der Index würde bei 50,0 liegen, wenn die Zahl der Käufer genau der Zahl der Verkäufer entspräche. Als die Corona-Krise im März 2020 ausbrach, erreichte er einen Höchststand von 82,4.

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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