Preisverfall bei Platin und Palladium
Der Goldpreis hält sich einigermaßen, doch Platin und Palladium werden seit Monaten immer billiger. Anleger lernen jetzt: Diese Metalle dienen nicht nur zur Geldanlage – und sind dafür vielleicht gar nicht geeignet. Von Gerald Braunberger von der F.A.Z.
Edelmetalle dienen nicht nur zur Kapitalanlage, sondern werden auch auf unterschiedliche Weise industriell verwertet. Diese Erfahrung machen Anleger in diesen Tagen.
Während sich der Goldpreis seit geraumer Zeit in einer engen Spanne nahe 1200 Dollar je Feinunze (31 Gramm) bewegt, sind die Preise für Platin und Palladium in den vergangenen Monaten deutlich gefallen. Dabei hat sich Palladium relativ gesehen besser gehalten als Platin.
Diese beiden Edelmetalle werden vor allem industriell verwendet, wobei Platin unter anderem Verwendung in Abgaskatalysatoren von Autos findet. In diesem Sinne ist der Platinpreis in den vergangenen Tagen auch ein Opfer der Volkswagen-Krise geworden. Platin und Palladium sind erst in den vergangenen Jahren als Kapitalanlage beliebter geworden, weil Gold in dieser Zeit die Anleger eher enttäuscht hat.
Der Preisverfall bei Platin und Palladium hat allerdings nun die Eignung dieser Metalle als Kapitalanlage in Frage gestellt, während der Goldpreis in jüngster Zeit einen Versuch unternommen hatte, sich von der Marke von 1100 Dollar nach oben zu entfernen. Die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten und weiterhin niedrige Inflationsraten halten jedoch den Goldpreis in Zaum.