Platinanlagen halbieren Überschuss 2019

Prognose sinkt 8% ...

DIE PLATINNACHFRAGE hat den Überschuss des Edelmetalls 2019 drastisch gekürzt, was eines neuen Berichts zufolge vor allem Käufen institutioneller Vermögensverwaltung zuzuschreiben ist.

Laut des World Platinum Investment Council stieg die Nachfrage von Anlageplatin 2019 um insgesamt 9 %, was die Rückgänge in anderen Absatzmärkten ausglich.

Der Prognose zufolge konnten die Platinpreise, obwohl sie Gold und Silber in den ersten 8 Monaten des Jahres hinterherhinkten, in den letzten Wochen mehr als 14 zunehmen.

Nachdem die Prognose um 8 % nach unten korrigiert wurde, schätzt der WPIC den Platinüberschuss 2019 um 49 % geringer als noch im Vorjahr.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Platinabsatz in der Schmuckindustrie um 5 %, bei Katalysatoren um 7 % gefallen.

Am anderen Ende des Markts wird die Rückgewinnung aus Recycling um 3 % zunehmen und die Gewinnung aus Bergbau um 5 % steigen, was durch die hohen Palladium- und Rhodiumpreise, die aus demselben Erz gewonnen werden, weiter bestärkt wird. 

"Das anhaltende Wachstum der Nachfrage von Anlageplatin, ist vor allem Investoren zu verdanken, die das Nachfrage- und Preispotenzial Platins erkannt haben,“ bestätigt der Vorstandsvorsitzende des WPIC, Paul Wilson.

„Dies wurde durch unstetige Märkte weiter bestärkt, der Großteil der Edelmettalreserven von ETFs wurde in diesem Jahr erweitert, wovon vor allem Platin profitierte.“

„Die Nachfrage an Anlageplatin hatte dieses Jahre einen beispiellosen Start.“

„Daher betrachten wir eher Gold als den Hauptfaktor, der den Platinpreis für absehbare Zeit antreiben wird… die Prognose für das Gelbmetall ist weiterhin vielversprechend.“

2019 nahm die Platinförderung um nur 2 % zu, Sibanye Gold kündigte an, Betriebsaufläufe des Partnerunternehmens Lonmin zu rationalisieren, sollte die Übernahme erfolgreich sein.

Durch die Übernahme im Juni ist Sibanye Gold nun der größte Platinproduzent weltweit.

Nachdem Platinoide 2019 neue Rekordpreise verzeichnen, „profitieren südafrikanische Hersteller durch höherer Preise und schwache Währung“, laut Metalls Focus helfe dies die „Versorgungsunterbrechungen“ des drittgrößten Minenbetreibers Impalas Rustenburg hinauszuzögern.

Seit der Übernahme Lonmins im Juni, ist der Aktienpreis Sibanye’s Ende August um mehr als 11 % gestiegen, was beinahe einem 3-Jahreshoch entspricht.

Der ehemalige Industrieführer Amplats konnte auf dem Johannesburg Stock Exchange um 17 % zulegen, der höchste Wert, der seit Juli 2008 verzeichnet wurde.

Die beiden größten Förderer verhandelten diese Woche gemeinsam in einen Disput mit der AMCU Mineworkers Union, nachdem deren Forderung von 48 % Lohnerhöhung abgelehnt wurde.

Der Bergbau in Südafrika beschäftigt einen von 50 Arbeitnehmern, und wurde besonders schwer von einem Anstieg unbesicherter Konsumkredite getroffen,“ so Bloomberg.

Den Fondsmanagern Differential Capital zufolge, zahlen zwei Drittel der 450.00 Minenarbeiter in Südafrika, „48 % ihres Gehalts, um Schulden abzuzahlen“.

Besonders die „extreme Verschuldung“ der Minenarbeiter führte zu Streiks des Lonmin Marikana Project, bei dem die Polizei 34 Menschen erschoss und 78 schwer verletzte.