IWF-Goldverkauf: gut für Gold!
Die Reaktion des Goldmarktes auf den Goldverkauf seitens der Zentralbank könnte im Extremfall positiv sein...
DIE MEISTEN BERICHTERSTATTER sprechen z.Z. über den IWF-Goldverkauf als ob er schon bestimmt und geschehen wäre.
Aber der Verkauf der 403 Tonnen Gold des Internationalen Währungsfond ist noch lange nicht bestimmt oder geschehen, und bestimmt nicht wenn die genaue Menge von dem US-Kongress (der ganz genau weiss, was Gold für eine gute Anlage war und immer sein wird) noch nicht bestimmt wurde und die Entscheidung noch nicht genehmigt wurde. Denn der Kongress hat gegen den Verkauf bestimmt, als er das letzte Mal vorgeschlagen wurde.
Noch wichtiger ist die Frage, wie dieser Verkauf den Goldpreis beeinflussen könnte. Die Antwort ist ausserordentlich positiv, wenn man die Aussagen des IWF selber über die Ausführung des Verkaufes in Betracht nimmt.
Vorerst ist die Sache, ob das Gold überhaupt verkauft wird. Die Leiter des IWFs haben den Verkauft genehmigt. Aber der US-Kongress, wenn er ihn auch genehmigt, muss auch mit 16,83% der Stimmen der IWF-Mitglieder rechnen.
Nehmen wir an, dass der Verkauf genehmigt wird: Was wird danach passieren? Wie wird dieser Goldverkauf voran gehen in Betracht der Aussagen der IWF-Leiter?
Michael Kuhn, der Finanzdirektor des IWF, sagte: "Der Goldverkauf wird etwas dauern. Erstens, der Verwaltungsrat hat gerade den Vorschlag gebilligt, das Abkommen zu ändern, um die Investitionsberechtigung des IWFs zu erweitern. Diese Änderung muss von dem Rat der Gouverneure genehmigt werden, und danach in die nationalen Gesetze eingeschlossen werden.
"Es sieht so aus, als ob das Inkrafttreten von Änderungen des Abkommens mindestens ein Jahr dauern wird."
"Der Goldverkauf wird in Phasen eingeteilt, um Störungen auf dem Goldmarkt zu vermeiden. So werden wir die ganzen Folgen nicht gleich sehen, sondern erst in 3 oder 4 Jahren."
"Was die Verkaufsmethode betrifft, werden wir entweder einer Zentralbank verkaufen, die das Gold von uns kaufen möchte, oder zusammen mit dem schon etablierten offiziellen Goldverkaufsprogramm, den Central Bank Gold Agreement."
"Wir werden mit anderen offiziellen Goldeigentümer den Verkauf so koordinieren, dass die Gesamtmenge von offiziellem Gold auf dem Markt nicht überschritten wird."
"Natürlich wird der Verkauf in einem starken Rahmen der Regierungen und Kontrollen durchgeführt, und mit grosser Transparenz. Wir sind der weltweit drittgrösster Goldeigentümer und wir sind uns über unsere Verantwortung bewusst, keine Störungen innerhalb des Goldmarktes zu verursachen.
Welche Zentralbanken könnten interessiert sein? Russland vielleicht? Die Verwicklungen Kuhns Aussage sind fesselnd.
Wir wissen z.B., dass Russland vor hat, seine offizielle Goldreserven um 10% seiner Währungsanteile zu erhöhen. Die russische Zentralbank bräuchte für den Goldankauf von dem IWF $50 Milliarden in Gold, um das zu erreichen. Der IWF-Goldverkauf wird aber nur $12 Milliarden zu dem aktuellen Preis auf den Markt bringen.
Dazu noch würde eine direkte Verhandlung zwischen der russischen Zentralbank und dem IWF nur zu einem Marktpreis zeigen, aber sie würde nicht auf den offenen Markt gebracht. D.h. dass sich die Wirkung dieses direkten Verkaufs auf den Goldpreis nur durch die Marktreaktion der folgenden Aussagen zeigen wird.
Wir wissen auch, dass China lächerlich wenig Gold in seiner Zentralbank auf Lager hat: weniger als 1% seiner insgesamt $1,7 Trillionen Reserven in ausländischer Währung. Es wäre also höchst suspekt, wenn China auf dem offenen Markt Gold kaufen würde, weil Verdächte den Preis boomen lassen würde.
Dieser ist der Grund, warum China bis jetzt kein Gold von seiner eigenen lokalen Bergbauproduktion gekauft bzw. überhaupt kein Gold gekauft hat. Aber bei einem Angebot von 400 Tonnen zu einem einzigen Preis, plus keinen Einfluss auf den globalen Goldpreisen auf dem offenen Markt, da würde sich die chinesische Zentralbank diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, oder?
Viele andere asiatische Nationen könnten auch daran interessiert sein, mehrere Tonnen Gold zu dem Marktpreis zu kaufen, und zwar alle auf ein Mal. Bei einem immer schlechter werdenden Wechselkurs des Dollars - und keine Änderung in Sicht diesbezüglich - was könnte man Besseres machen, als die Ersparnisse einer Nation zu schützen, und einen Teil dieser Währung in Gold zu wandeln?
Die Ölproduzenten aller Welt von dem Mittelosten bis zu Venezuela könnten diese Chance sehr verlockend finden. Rein die Sicht eines solchen Goldhaufen, den man ohne Marktstörungen kaufen kann, ändert wesentlich die Aussicht, Gold zu kaufen.
Wir glauben also, dass der IWF, wenn er den Weg des Direktverkaufs wählt, schnell und schmerzlos und zu Marktpreisen handeln wird. Die Reaktion des Weltgoldmarktes darauf wird extrem positiv sein!
Es würde den Wert von Gold als Kapitalreserve in schwierigen Zeiten bestätigen. Sowohl institutionelle Investoren als auch private Anleger (angefangen mit den Personen mit hohem Eigenkapital, die nach der letzten Forschung von GFMS Consultancy schon ihr eigenes Gold gekauft haben, würden solch einen Trend folgen. Dies würde einen viel grösseren Volumen und eine grössere Anzahl von Goldanleger auf den Goldmarkt anziehen und dadurch das Tempo von Goldanlagen wesentlich ändern.
Viele Berichterstatter glauben, dass die Referenz des IWFs auf "die Gesamtmenge des offiziellen Goldverkaufs" die Grenze von 500 Tonnen im Jahr ist, die von dem Central Bank Gold Agreement bestimmt wurde und von den grössten europäischen Zentralbanken unterschrieben wurde, kurz bevor die britische Regierung 1999 415 Tonnen seines Goldes zu dem niedrigsten Preis in 20 Jahren verkaufte.
Aber diese 500 Tonnen pro Jahr sind eine Begrenzung anstatt der erwartete "allgemeine offizielle Goldverkauf auf dem Markt". Der IWF müsste also seine Position weiter erklären, bevor wir akzeptieren, dass dies die "Grenze" ist.
Wenn Z.B. die Signatarmächte eine gesamte Goldverkaufgrenze von 1.730 Tonnen am Anfang des Central Gold Bank Agreement bekannt gegeben haben, aber jetzt sagen, sie haben nur noch 400 Tonnen übrig, dann ist dies der Ausmass des geplanten "offiziellen Goldverkaufs auf den Markt". Der offizielle Verkauf seitens des IWF müsste diese Menge ersetzen.
Kann diese Argumentation irrtümlich sein, wenn noch ein Jahr zur eventuellen Genehmigung dieses Verkaufs fehlt? Dazu bräuchte der IWF einen neuen Central Bank Gold Agreement, um "in Verbindung mit dem schon etablierten Verkaufsprogramm", der höchst wahrscheinlich Anfang September 2009 mit der Erneuerung des Central Bank Gold Agreement anfangen würde, zu ermöglichen.
Solch eine Erklärung gibt es noch nicht. Und wir sind noch im Dunklen, über was genau geschehen wird, wenn der IWF-Goldverkauf tatsächlich von dem US-Kongress genehmigt würde.
In der letzten Woche gab es z.B. KEINEN GOLDVERKAUF von den europäischen Zentralbanken, aber sie haben ihre Reserven am Ende des letzten Quartals neu bewertet und haben diese Änderung diese Woche veröffentlicht. Allerdings ist es das erste Mal seit dem "Washington Agreement" und dem "Central Bank Gold Agreement", dass in einer bestimmten Woche kein Gold von ihnen verkauft wurde.
Es ist schwierig eine genaue Folgerung zu erfassen, aber von jetzt an bleiben wir an die wöchentlichen Berichten der EZB geheftet. Und vielleicht kann das an die Aktivitäten des IWFs verbunden sein.
Was die mögliche Wirkung auf Goldpreise betrifft, lesen Sie bitte den ganzen Bericht auf www.GoldForecaster.com.