Goldpreisanstieg nach EZB-Verdoppelung des Corona-Hilfspakets
GOLDPREISE erholten sich, konnten aber nicht alle früheren Verluste dieser Woche im Londoner Handel am Donnerstag wieder ausgleichen, da die sowohl die Erweiterung des Corona-Notfallprogramms der EZB als auch Stellenverluste in den USA, höher ausfielen als erwartet.
Europäische Aktien und New Yorker Terminkontrakte sanken im Kurs, während der Goldpreis in Dollar gerechnet wieder auf $1.716 je Feinunze stieg - stark über dem gestrigen 3-Wochen-Tief von 1.689 Dollar - nachdem jüngste Daten belegen, dass laufende Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA in der vergangenen Woche stiegen statt fielen, während Erstanträge weniger stark zurückgingen als von Wall Street-Experten prognostiziert.
Diese Zahlen zeigen, dass seit Mitte März 42 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Der Goldpreis sank gestern nahe eines 2-Monatstief auf 1.505 Euro, da die Einheitswährung zusammen mit den Preisen von EU-Staatsanleihen nach einer überraschenden Ergänzung des Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) der EZB in die Höhe geschnellt war.
"Die EZB enttäuscht nicht", so Italiens Il Sole 24 Ore, da die Zentralbank das Corona-Notkaufprogramm mit 1,35 Milliarden Euro auf das Doppelte aufstockte, was etwa 11% des Bruttoinlandsprodukts der EU im Jahr 2019 entspricht.
Gelder aus fälligen Vermögenswerten werden nun auch wieder verwendet, um bis mindestens Ende 2022 weitere Staats- oder Unternehmensanleihen zu kaufen.
"Die EZB ist 'der Kurve voraus'", behauptet der ehemalige Vizepräsident der Zentralbank, Vitor Constâncio.
"Der Euro steigt, die Renditen sinken."
Es ist nun mehr als 6 Jahre her, dass die EZB ihren Leitzins erstmals unter Null senkte. Es wurden bereits 2,7 Billionen Euro-Anleihen und andere Vermögenswerte im Rahmen ihrer bestehenden quantitativen Lockerungsprogramme aufgekauft.