Goldpreis erreicht $2.000
Im Jahr 2020 erreichte und überstieg der Goldpreis 2020 Dollar je Feinzunze und zwar wegen allem, was man glauben könnte, zählen zu können. Covid spielt eindeutig eine Rolle, ebenso wie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen. Ebenso wie massive Konjunkturausgaben und noch höhere Staatsdefizite, die zu ihrer Finanzierung notwendig sind. Ferner haben die sich verschärfenden Spannungen zwischen China, den USA und so ziemlich allen anderen, noch bevor es im November zu den Wahlen in den USA oder zum endgültigen Austritt Großbritanniens aus der EU Ende Dezember kommt.
Aber all dies ist aus einem ganz einfachen Grund wichtig für Gold. Die schlichte Tatsache ist, dass Gold steigt, wenn der reale Wert des Geldes schrumpft. Deshalb gibt es heute viel Aufhebens um Renditen und Break-even-Sätze am Anleihemarkt, und das zu Recht.
Sie können den Zusammenhang hier sehen. Wir oft darüber geschrieben, auch als die Laufrichtung für den Goldpreis schlecht war. Denn für den Goldpreis zählen die realen Kurse.
Heute geht der Anleihemarkt davon aus, dass die inländische Kaufkraft des Dollar in den nächsten zehn Jahren um mehr als ein Zehntel schrumpfen wird.
Diesen Ausblick prognostizieren jetzt die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen abzüglich der ebenfalls vom Anleihemarkt implizierten Breakeven-Inflationsrate. Und das lässt den Besitz von ein wenig Gold sehr attraktiv erscheinen.
Im Gegensatz zu Bargeld oder Anleihen kann Gold nicht nach Belieben geschaffen und somit im Wert aufgebläht werden. Es kann auch nicht pleite gehen, Bankrott anmelden und seine Schulden auf Null reduzieren.
Stattdessen liegt Gold einfach nur da ... und kann nicht korrodieren, geschweige denn in Konkurs gehen ... als das ultimative Wertaufbewahrungsmittel in sämtlichen Kulturen und Zeitaltern, so wie es in der gesamten Menschheitsgeschichte der Fall war.
Aber wie sieht es jetzt mit der realen Inflation aus und nicht mit dem, was der Anleihenmarkt prognositziert?
Anbei ein längerfristiges Diagramm der realen US-Zinssätze. Die grüne Linie zeigt die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen nach Abzug der tatsächlichen Inflationsrate im Verbraucherpreisindex zu diesem Zeitpunkt.
Wie Sie sehen können, verlief jeder größere Anstieg des Goldpreises in der letzten Hälfte des Jahrhunderts, zeitgleich mit Tiefständen der Realzinsen. Zweifelsohne wird der nächste Goldpreishöchststand das Gleiche tun, aber das könnte weit über $ 2.000 je Feinunze liegen, da die realen 10-Jahres-Renditen gerade erst über Null gefallen sind.
Bereinigt um die VPI-Inflation lag der Tiefststand der Realzinsen 2011 um 2 Prozentpunkte darunter, und die Realzinsen waren auf den großen Goldhöchständen von 1980 und 1974 nochmals fast 3 Prozentpunkte niedriger.