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Goldpreis erleidet mysteriöse Schwäche: Die Spur führt nach Venezuela

Der Goldpreis verzeichnet gleich zwei plötzliche Schwächeanfälle innerhalb weniger Tage. Jedesmal ging das mit extrem hohen Handelsvolumina einher. Im Markt halten sich Gerüchte, dass die mysteriösen Goldverkäufe im Zusammenhang mit der Staatspleite Venezuelas stehen.

Der Goldpreis bewegt sich seit Tagen in einem relativ engen Korridor. Am vergangenen Freitagnachmittag jedoch sackten die Notierungen für eine Feinunze schlagartig um zehn Dollar ab.

Experten hatten für den mysteriösen Kursrutsch zunächst keine Erklärung – bis der Goldpreis am Dienstagmorgen den zweiten plötzlichen Schwächeanfall in wenigen Tagen erlitt und zeitweise bis auf 1271 Dollar je Feinunze abstürzte.
40.000 Kontrakte innerhalb von zehn Minuten

„Beide Male ging dies mit extrem hohen Handelsvolumina einher“, beobachteten die Experten der Commerzbank. Am Freitagnachmittag wurden an der Comex (eine Warenterminbörse, d. Red.) in New York fast 40.000 Kontrakte innerhalb von zehn Minuten gehandelt, gestern (Dienstag) Morgen waren es über 20.000 Kontrakte ebenfalls innerhalb von zehn Minuten.“

Es sieht also so aus, als ob ein großer Goldanleger schlagartig Goldkontrakte – und womöglich auch echtes Gold – auf den Markt warf.

Venezuela hat Gold verpfändet

Mittlerweile haben die Marktteilnehmer einen Verdächtigen ausgemacht: „Im Markt halten sich Gerüchte, dass die Goldverkäufe im Zusammenhang mit der Staatspleite Venezuelas stehen“, schreibt die Commerzbank. Am Montag verstrich die letzte Zahlungsfrist für ausstehende Staatsanleihen im Nennwert von 1,2 Milliarden Dollar. Kann Venezuela nicht zahlen, droht dem südamerikanischen Land der Staatsbankrott.

Nach Angaben der Goldexperten der Commerzbank hatte Venezuela seit 2015 Gold als Sicherheit für seine Staatsanleihen hinterlegt. Das Land habe „rund 180 Tonnen Gold geswapt und im Gegenzug Kredite erhalten“, schreibt die Commerzbank. „Möglicherweise wurde dieses Gold jetzt verwertet, nachdem die Kredite nicht bedient wurden.“

Unlogische Entwicklung zum Dollar

Tatsache ist, dass der Goldpreis bis Dienstagnachmittag auf Tauchstation blieb, obwohl der US-Dollar im Zuge guter BIP-Daten aus Deutschland merklich abwertete. Normalerweise hätte der in Dollar notierte Goldpreis dadurch steigen müssen.

„Mit Beginn des US-Handels und im Zuge des Preisrutsches der zyklischen Rohstoffe vollzog Gold dann allerdings eine Kehrtwende“, beobachtete die Commerzbank. Der Preis habe sämtliche Verluste wieder aufgeholt – bei einem ebenfalls hohen Handelsvolumen. Diesmal wurden 14.000 Kontrakte innerhalb von drei Minuten gehandelt. Im Laufe des Mittwochs verteuerte sich Gold dann erneut leicht auf 1288 Dollar je Feinunze – um am Abend wieder auf 1277 Dollar abzutauchen.

Der Focus ist ein wöchentlich erscheinendes Nachrichtenmagazin in deutscher Sprache.

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