Goldförderung nahm 2019 ab
dennoch stieg Angebot auf Rekordhoch...
GOLD Gemäß Industriedaten ging die Fördermenge 2019 erstmals in 10 Jahren zurück, was eine Serie von Allzeithochs und die Rede von ‚Spitzenstand bei Gold‘ unter Vorständen und Analysten wieder aufleben lässt.
Dennoch stieg das Gesamtangebot dank über 10% Wiedergewinnung durch “Altgold“ auf ein neues Allzeithoch, nachdem der größte Preisanstieg seit 2011 den größten Wiederverkauf von Schmuck in 7 Jahren auslöste.
Daten Metal Focus zufolge, verzeichnete die Goldförderung 2019 erstmals seit 2008 kein Wachstum, es wurden 3.464 Tonnen gefördert, ein Rückgang von 1,3%, erstmals seit 2009 wurde kein Allzeithoch verzeichnet.
Da immer weniger neue Goldvorkommen entdeckt und durch Mangel an Investition könnte die weltweite Förderung über das nächste Jahrzehnt um 10% zurückgehen, so Mark Bristow, Geschäftsführer des Börsengelisteten Minengesellschaft Barrick, auf einem Gremium der afrikanischen Minen Indaba in Johannesburg.
“Ein Rückgang der Goldförderung,“ so John Reade der Goldminenindustrie Verbands World Gold Council, „wird sich mit Sicherheit positiv auf die Anlegerstimmung auswirken.“
In Dollar gerechnet stieg der Goldpreis über das Jahr 2019 um 9,8% und erreichte ein neues Rekordhoch für Bergbauunternehmen in den Hauptförderländern Australien und Kanada, sowie Käufern in den wichtigsten Absatzmärkten Indien, Deutschland und der Türkei.
Der Preisanstieg beflügelte auch den Verkauf bestehender Bestände. Zusätzlich zu den Fördermengen gemäß Metal Focus, stieg das globale Angebot somit auf ein neues Rekordhoch und übertrifft den Spitzenstand im Jahr 2016, als sich der Goldpreis überraschend nach 3 Jahren Preisrückgang erholte.
Konkurrent Refinitiv GFMS schätzt dagegen, im Jahr 2019 seien 2,6% mehr Gold gefördert worden als im Vorjahr.
Metals Focus selbst, hat in der Vergangenheit bedeutende Aufwärtskorrekturen der veröffentlichten Werte veranlasst. Bei die jüngsten Daten, die für den World Gold Council zusammengestellt wurden, wurden die vorigen Schätzungen zwischen 2016 und 2018 um 4% nach oben korrigiert, nachdem die nur schwer nachvollziehbare Ausbeute aus dem sogenannten Kleinbergbau neu gewertet wurde.
Außerhalb der Betriebseinschränkungen der offiziellen Goldförderindustrie arbeiten Kleinbergbauminen oftmals illegal. Während Kleinbergbau "für Millionen von Menschen eine Lebensgrundlage darstellt, oftmals in Südamerika, Afrika und Asien," so Reuters, "treten dabei Chemikalien in Gestein, Böden und Gewässer aus”.
„Die Arbeitsbedingungen sind in vielen Fällen erschütternd und die Ausbeute dieser Bergbautätigkeiten wird häufig geschmuggelt oder zu Geldwäschezwecken eingesetzt“.
Die Schweizer Goldraffinerie, Teil der japanischen Tanaka-Konzerngruppe, verkündete letzten Juni, sie werde kein Gold mehr aus Kleinbergbau annehmen, und legte die südamerikanischen Betriebe in Kolumbien und Peru, nachdem bereits ASM doré aus Afrika 2015 eingestellt wurden.
Die standardgebende London Bullion Market Association forderte von den weltweit führenden Goldraffinerien, in Zusammenarbeit Gold aus Kleinbergbau fördern und akzeptieren, um der Angebotsknappheit der Branche zu begegnen.
Westliche Goldminengesellschaften hatten Mühe ausreichend Goldvorkommen zu erschließen, um Ihre Reserven aufrecht zu erhalten“ so John Reade des World Gold Council, ferner wurden “neue Projekte durch Mangel an Kapital in diesem Sektor über das vergangene Jahrzehnt gedrosselt.“