Gold ist Währung
Die oft zitierte Beziehung zwischen dem Goldpreis und dem Devisenwert des US-Dollars zeigt die Rolle von Gold als "international gehandelte Währung",
heisst es in einer heute veröffentlichten Studie.
"Viele wissenschaftliche Studien sowie Markt- und Medienberichte beziehen sich auf die negative Beziehung zwischen Gold und dem US-Dollar", schreiben Fergal O'Connor, Ökonom bei der London Bullion Market Association und Dr. Brian Lucey, Dozent im Bereich Finanzen am Trinity College Dublin, im neuesten "Alchemist" (Seite 16), der Mitglieder-Zeitschrift der LBMA, die Handelsorganisation des professionellen Goldmarktes in London.
Die Standard-Interpretation besagt, dass der Goldpreis sich gegensätzlich zum Dollar bewegt und steigt, wenn der Dollar fällt und umgekehrt. Doch diese Goldpreis-Beziehung ist nicht spezifisch auf den US-Dollar bezogen, so ihre Analyse. Mit Blick auf den Euro und die britische Pfund folgert der LBMA-Artikel "Die Rendite von Gold in einer Währung steht über einen kurz-, mittel- und langfristigen Horizont in einem negativen Zusammenhang mit der handelsgewichteten Rendite dieser Währung."
Die Grafik zur Analyse (Seite 16) zeigt die 1-Jahres-Korrelation des Goldpreises jeweils in Dollar, Euro und Pfund Sterling mit dem handelsgewichteten Devisenwert der Währung von 1980 bis 2012. Alle drei Beziehungen sind stark negativ.
"Gold verhält sich genau wie eine andere Währung", schreiben O'Connor und Lucey. "Wenn der Dollar (oder Euro oder Pfund) gegen die Mehrheit der Währungen an Wert verliert, dann verliert es auch an Wert gegenüber Gold."
"Die Bedeutung des negativen Zusammenhangs zwischen dem Goldpreis und dem Wert des Dollars scheint dann ein weiterer Hinweis zu sein auf die Rolle von Gold als international gehandelte Währung, und nicht einfach nur ein Weg, die Bewegungen des Goldwertes in Dollar auszudrücken."