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Zinsprognose der Fed lässt Silberpreise sinken

Die Silberpreise sind in der vergangenen Woche stark gesunken und notierten beim London Fix am Freitag 3,8% weniger als in der Vorwoche. Auch die russische Übernahme der Krim führte nicht dazu, den Edelmetallpreisen einen Auftrieb zu geben. Und dann gab die US-Notenbank auch noch einen möglichen Termin für die Anhebung der Zinsen von derzeit Null bekannt…

Mit einem Preis von 20,55 USD je Feinunze lag der Silberpreis beinahe 7% unter dem 4-Monatsrekord, den er noch Ende Februar erzielte.

Terminkontrakte über Silber für Mai, für gewöhnlich dem aktivsten Handelsmonat an der US-Comex, notierten bei 20,31 USD je Feinunze und somit 5% unter dem Preis von der vorherigen Woche und 1,50 USD niedriger als zum Höchststand von Februar.

Die US-Aktienmärkte stiegen ebenso an wie die Anleiherendite, nachdem die Federal Reserve am Mittwoch ankündigte, ihr Tapering fortzusetzen und ihre Prognose für den Anstieg der Zinssätze revidierte.

Die Zinssätze auf US-Staatsanleihen machten ihre Verluste von der vorherigen Woche wieder wett und erreichten 2,79%, nachdem die Vorsitzende der Fed Janet Yellen verlauten ließ, dass die kurzfristigen Zinsen „rund sechs Monate“ nach Auslauf des QE-Programmes angehoben werden könnten.

Der Auslauf des Programms der expansiven Geldpolitik ist für Ende 2014 geplant, wonach keine weiteren Anleihenkäufe mehr getätigt werden sollten. Dies deutet darauf hin, dass die Zinsen ab April oder Mai 2015 steigen könnten. Händler begannen bereits, nicht-verzinsliches Silber zu verkaufen, was häufig mit der Erwartung auf höhere Zinsen einhergeht.

„Das Metall [Silber] ist nun wieder auf dem Niveau, auf dem es von Ende November bis Mitte Februar gehandelt wurde, und man muss mit einer weiteren Flaute rechnen“, wie der technischen Analyse von ScotiaMocatta, einem Market-Maker auf dem Londoner Silbermarkt, zu entnehmen ist.

Laut Scotias technischer Analyse wurde der Boden des Silberpreises von 18,83 USD je Feinunze bereits getestet.

Auch die Analysten der französischen Investmentbank Societe Generale sehen mit 18,90 USD das Tief vom letzten Dezember als Unterstützungslinie, die bereits standhielt und somit als „doppelter Boden“ betrachtet wird.

Offene Silber-Futures-Kontraktpositionen an der Comex, die auf wachsende beziehungsweise fallende Handelsaktivitäten hindeuten, beliefen sich beim Handelsschluss am Freitag auf 145.986 Kontrakte, einem Anstieg also von 2,8% gegenüber der Woche zuvor.

Der „Commitment of Traders“-Bericht, der auf den Positionen von Dienstag beruht, lässt erkennen, dass das spekulative Interesse auf dem Markt weiterhin aufwärts tendiert.

Die Bestände der großen Silber-Anlagebarren von iShares SLV, dem weltweit größten börsengehandelten Silberfonds, zeigten nur wenig Veränderung gegenüber der Vorwoche und verzeichneten am Freitag 10.164,74 Tonnen.

Die amerikanische Münzprägeanstalt US Mint meldete unterdessen, dass die Verkäufe ihrer 1-Unzen-Silbermünze Silver Eagle voraussichtlich um 17% tiefer als im gleichen Monat des Vorjahres ausfallen könnte. Diese betragen in diesem Monat bislang 3.283.500 Münzen.

Mit Blick auf die anhaltende Krim-Krise meinte Edel Tully von der Schweizer Investmentbank UBS am Freitag, dass man dort „die Gefahr weiterer Handels- und Finanzsanktionen für sehr gering hält“.

„Diese kämen erst dann zum Tragen, falls die russischen Streitkräfte ihre Präsenz auch in den Osten der Ukraine ausbreiten würden.“

Miguel Perez-Santalla ist ehemaliger Vize-Präsident von BullionVault in den USA, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Er hat 30 Jahren Erfahrungen im Edelmetall-Geschäft, ist regelmäßiger Referent bei Branchenveranstaltungen und war zuvor unter anderem für das internationale Edelmetallunternehmen Heraeus tätig.    

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