Westliche Anleger agieren „preissensibel“ und kaufen Gold und Silber zu Tiefstpreisen
Der Gold-Investor-Index steigt während des stärksten Preissturzes seit dem Crash im Frühjahr 2013…
Der Absturz der Edelmetallpreise im November hatte zur Folge, dass viele westliche Privatanleger auf „Schnäppchenjagd“ gingen, um ihre Edelmetallbestände wieder aufzustocken. Aufgrund der tiefsten Preise der vergangenen sechs Jahre machten sie die starken Verkäufe von Oktober wieder rückgängig, wie aus BullionVaults jüngstem Gold-Investor-Index hervorgeht.
Im November sprang der Wert von 51,1 auf 53,8, dem höchsten Stand seit dem Zweijahreshoch im Juli.
Im selben Monat fiel der durchschnittliche Goldpreis, gemessen in US-Dollar, um 6,3%, was dem schnellsten Rückgang seit Frühjahr 2013 entspricht.
Der Index basiert auf den firmeneigenen Daten von BullionVault, der weltweit größten Onlinebörse für physisches Gold und Silber, auf der jede Woche über 4500 Handelstätigkeiten abgewickelt werden.
Der Index misst das Verhältnis zwischen denjenigen Anlegern, die über BullionVault entweder neu in Goldanlagen einstiegen oder ihre bereits existierenden Bestände aufstockten und solchen, die ihre Edelmetallmenge reduzierten. Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war.
Der Silber-Investor-Index verzeichnete im November den stärksten Anstieg seit 2,5 Jahren und erreichte nun einen Stand von 54,6. Im Oktober betrug der Wert lediglich 47,8, bevor die Anzahl der Silberkäufer im vergangenen Monat um 51% anstieg.
Im Gegensatz dazu fiel gleichzeitig die Anzahl derjenigen Silberbesitzer, die ihr Edelmetall verkauften, auf den niedrigsten Stand seit September 2010.
Adrian Ash, Leiter der Forschungsabteilung des in London ansässigen Unternehmens, kommentiert die aktuellen Entwicklungen folgendermaßen:
„Beide Indizes zeigen, dass sich westliche Privatanleger mittlerweile eher wie asiatische Käufer, die seit jeher sehr preissensitiv sind, verhalten. Dieses Verhalten der Privatanleger steht im starken Kontrast zu dem der Vermögensverwalter, die momentan deutlich ihre Bestände reduzieren.“
„Die Entscheidung der US-Notenbank, ob sie letztendlich in diesem Monat die Zinsen anheben wird, schadet nicht nur der Glaubwürdigkeit der Fed selbst, sondern auch dem Goldpreis. Nachdem bereits im September fest mit einer Anhebung gerechnet wurde, würde sich ein weiterer Aufschub sehr negativ auf die Stimmung auswirken. Aber selbst im Fall einer Anhebung nach nunmehr sieben Jahren würde die Zinsrate immer noch unter der derzeitig ebenfalls niedrigen Inflationsrate bleiben. Und Analysten und Investoren würden sich fragen, wie lange sie wohl auf die nächste Mini-Erhöhung warten müssen.“