Viele neue Anleger investieren in Gold, während „Schnäppchenjäger“ Gewinne durch Preisanstieg mitnehmen
Die Stimmung unter Privatanlegern gegenüber physischem Gold blieb auch im Januar unverändert auf dem 5-Jahrestief, auf das sie im Dezember fiel. Und dies trotz der stärksten Zunahme an neuen Investoren seit April 2013.
Der Anstieg der Goldpreise im Januar sorgte nicht nur für viele Neueinsteiger in Goldanlagen, sondern gleichzeitig auch für zahlreiche Verkäufe. BullionVault, die weltweit größte Onlinebörse für physisches Gold, verzeichnete sogar mehr Verkäufe als Ankäufe – und zwar einerseits von Anlegern, welche die durch die gestiegenen Preise entstandenen Gewinne mitnehmen wollten, zum anderen auch von solchen, die zu höheren Preisen in 2011 kauften und nun ihre Verluste reduzieren wollten.
Trotz dieser Veränderungen blieb der Gold-Investor-Index, der auf den firmeninternen Handelsdaten von BullionVault basiert und die Stimmung von Privatanlegern gegenüber Geld widerspiegelt, wie im Vormonat auch im Januar auf 50,5.
Ein Messwert von 50 würde bedeuten, dass in dem Monat die Anzahl von Käufern und Verkäufern identisch war. Sein Rekordhoch von 71,7 erreichte er im September 2011. Seinen tiefsten Stand erreichte er mit 48,8 im Februar 2010.
„2015 startete für die Goldpreise recht spektakulär. Es war der stärkste Zuwachs an neuen Kunden zu beobachten, seitdem der Preiscrash im April 2013 die Nachfrage durch eine Flut von Schnäppchenjägern erhöhte,“ kommentiert Adrian Ash, Head of Research bei BullionVault in London.
„Aber gleichzeitig zu dem Anstieg an Neukunden erlebten wir eine ebenso große Verkaufswelle, da die höchsten Goldpreise seit Monaten Investoren die Möglichkeit gab, Gewinne mitzunehmen oder auch ihre Verluste zu reduzieren, falls sie früher zu einem höheren Kurs eingekauft hatten.“
Viele derjenigen, die sich vollständig von ihrem Gold trennten, kauften ihr Edelmetall während oder kurz nach dem Preissturz im Frühjahr 2013. Hingegen behielten im Allgemeinen längerfristig-orientierte Investoren ihr Edelmetall, da sie wissen, wie die Währungsturbulenzen, expansive Geldpolitik und fallenden Zinsen während der Finanzkrise Gold in die Höhe trieb und sie nun von einer baldigen Wiederholung ausgehen.