„Spinner“ der SocGen prophezeit Goldpreis von 10.000 USD
Wiederholte Prognose des Goldpreises von 10.000 USD aufgrund der „Deflationswellen“, die durch die Krise auf den Schwellenmärkten hervorgerufen wird…
Ein führender Investment-Stratege warnte davor, dass der starke Wertverlust von Währungen in den Schwellenländern auf eine Wiederkehr der globalen Finanzkrise von 2008 hindeutet. Das Ergebnis wären Kurseinbrüche auf den US-Aktienmärkten, Hyperinflation und eine Kurskorrektur beim Goldpreis auf 10.000 USD je Feinunze.
„Meiner Meinung nach führen die Turbulenzen der Devisenmärkte [der Schwellenländer] erneut zu einer weltweiten Rezession“, so Albert Edwards von der französischen Bank Societe Generale.
Was von ihm als „Deflationswellen“ bezeichnet wird, soll von Asien aus zum ökonomisch entwickelten Westen herüberschwappen, da „China letztendlich zur Abwertung [des Yuans] gezwungen sein wird, was einen drastischen Verlust seiner Wettbewerbsfähigkeit zur Folge hat, vor allem gegenüber konkurrierenden Schwellenländern.“
Diese Turbulenzen, so warnt Edwards, werden auf dem US-Aktienmarkt in der dritten großen Baisse innerhalb eines Jahrzehnts enden, wodurch die US-Notenbank dazu gezwungen sein wird, das geplante Ende der quantitativen Lockerung rückgängig zu machen und statt dessen mit noch mehr frisch gedrucktem Geld weitere Anleihen zu kaufen.
„Auf die Gefahr hin, dass ich wieder als Spinner bezeichnet werde, wiederhole ich meine Prognose, dass der S&P auf 450 Punkte und die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen auf unter 1% fallen werden, wohingegen Gold auf über 10.000 USD [je Feinunze] steigt.“
Edwards prognostizierte erstmals gegen Ende 2009 einen Goldpreis von 10.000 USD. Ende April dieses Jahres bekräftigte er seine Aussage, kurz nach dem ersten der beiden Crashs, bei dem der Goldpreis zum ersten Mal seit zwei Jahren auf unter 1400 USD je Feinunze fiel, was in etwa auch dem derzeitigen Kursniveau entspricht.
Ende Juni brach der Goldpreis weiter ein und erreichte kurzzeitig ein 3-Jahrestief von 1180 USD.
Der Anlagestratege bezieht sich auf die Zahlungsbilanzkrise, die sowohl in 1997 als auch Ende 2012 in einem Währungsdebakel sowie der Abkühlung der asiatischen Wirtschaft resultierte. Er spielt ferner auf seinen ehemaligen Kollegen Dylan Grice an, nun tätig für Edelweiss Funds, laut dessen Aussage man ein „Genie“ sei, wenn man bei seiner Finanzprognose einen Schritt voraus sei, jedoch ein „Spinner“, wenn dies zwei Schritte sind.
Aufgrund des weltweit größten Goldkäufers Indien und dem Verfall seiner Währung, der Rupie, hat sich „die Geschichte der Schwellenmärkte erneut als Pyramide aus allerlei Unsinn herausgestellt“, schreibt Edwards.
„Vor dem Hintergrund des zugrundeliegenden Abrutschens des Yens und der Gefahr einer härteren Fed-Politik hat das Fundament der Schwellenmärkte bereits begonnen zu bröckeln.“