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Schrittweiser Gold-Bullenmarkt für 2015 erwartet

Weiter fallende Goldpreise und gleichbleibende Minenproduktion treffen auf neue Inflationsängste…

Der zehnjährige Bullenmarkt von Gold soll in 2015 wieder in Fahrt kommen, wenn auch nur „schrittweise“, nachdem ein neuer Boden erreicht wurde, wie der marktführende Datenanalyst Thomson Reuters GFMS prognostiziert.

Aufgrund der Rallye in der ersten Jahreshälfte 2014, in der Gold von 1200 USD auf 1400 USD je Feinunze stieg, verkündete das Beratungsunternehmen in ihrer ersten Aktualisierung des Gold Survey 2014, dass in letzter Zeit die „preissensitiven [Verbraucher-] Märkte eine Verlangsamung der Verkäufe verzeichneten“. 

„Unserer Meinung nach bedarf es Preise im Bereich von 1200–1250 USD, damit auf den Märkten im Nahen Osten, Fernost und Südostasien wieder mehr physisches Gold gekauft wird.“

Die geringe Volatilität sowie die enger werdende Preisspanne von Gold beeinflussen bislang „die weiteren bestimmenden Merkmale“ des diesjährigen Marktes. GFMS fügt hinzu, dass mit Blick auf die letzten 100 Tage die Volatilität auf ihr zweitniedrigstes Niveau seit 2005 fiel, wodurch „das Handelsvolumen untergraben“ wird.

„Das Fehlen einer eindeutigen Kursrichtung und die Erwartung von niedrigeren Preisen sind derzeit die Schlüsselfaktoren, welche die Privatanleger vom Kaufen abschrecken“, erklärt Rhona O’Connell, Leiterin der Edelmetall-Forschung des in London ansässigen Unternehmens. „Eine ähnliche Mentalität hat sich auch unter den professionellen [Investoren] festgesetzt.“

Die Erholung des europäischen Wirtschaftswachstums ist ausschlaggebend für GFMS‘ Goldpreisprognose, weil nur dann die Anleger ihre Aufmerksamkeit auf den „Inflationsdruck“ richten werden. Dieser entstand durch die „massive Liquiditätsspritzen in das Finanzsystem“, die die weltweiten Zentralbanken in den vergangenen sieben Jahren gaben.

Chinas Zentralbank soll in dieser Wochen angeblich 81 Mrd. USD Bargeld in die fünf größten Banken gepumpt haben. Und auch die Europäische Zentralbank startete am Donnerstag eine neue Runde zur Ankurbelung der schwachen Kreditvergabe.

„In diesem Jahr verzeichnen wir bei professionellen Anlegern ein leicht zunehmendes Interesse an Gold“, erklärt Thomson Reuters GFMS. Allerdings sei es noch sehr „zögerlich“ aufgrund des Auslaufens des US-Anleihekaufprogrammes und des stärker wahrgenommenen Risikos steigender Zinsen nach dem Ende der ultralockeren Geldpolitik.

Mit Hinsicht auf die Goldnachfrage im Nahen Osten, die durch politische und militärische Auseinandersetzungen ausgelöst wurde, erklärt O’Connell, dass auf den preissensitiven Verbrauchermärkten „jeder Preisrückgang in Richtung 1200 USD vermutlich ein starkes Wiederaufleben des Interesses an physischem Edelmetall“ mit sich bringen wird.

Besonders die Nachfrage aus China fiel in diesem Jahr soweit gering aus, da es im letzten Jahr nach dem Preiscrash zu einer regelrechten Schnäppchenjagd kam und Großhändlern immer noch auf großen Vorräten sitzen.

Gegenüber dem Vorjahr fiel in der ersten Jahreshälfte in 2014 die Nachfrage nach Anlagegold in Form von Goldbarren weltweit um 50% geringer aus. Den größten Rückgang verzeichneten die beiden größten Goldverbraucher der Welt – China und Indien.

GFMS geht davon aus, dass Anleger nun auf den Boden von 1200 USD je Feinunze warten, der „in den nächsten Monaten“ erreicht werden könnte.

Auf der anderen Seite kaufen die Zentralbanken der Schwellenländer weiterhin rege Gold, weswegen die Analysten von GFMS davon ausgehen, dass die Fördermenge der Goldminen in diesem Jahr einen Rekord erreichen und danach auf diesem Niveau bleiben wird. In Verbindung mit voraussichtlich wieder zunehmenden Inflationsängsten sollte die Nachfrage anziehen, was zu Engpässen bei der Versorgung führen würde.

„Von daher ist zu erwarten, dass der [Gold-] Preis in 2015 seinen Boden findet, bevor schrittweise wieder ein Bullenmarkt entsteht.“  

Adrian Ash ist Head of Research / Leiter der Forschungsabteilung bei BullionVault, der weltweit führenden Handelsplattform für physische Gold- und Silberbarren. Zuvor war er Redaktionsleiter bei Fleet Street Publications und City-Korrespondent für das Daily Reckoning. Er ist u.a. regelmäßiger Autor für Forbes und BBC. Außerdem ist seine Meinung als Goldmarkt-Experte bei renommierten Medien und Finanzdienstleistern wie der Financial Times, The Economist, Bloomberg und dem Stern gefragt.

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