QE3-Reduzierung erst bei vollkommener Sicherheit
Die US-Notenbank sollte erst beginnen, ihr Stimulusprogramm für die US-Wirtschaft zu reduzieren, wenn sie „vollkommen sicher" ist, dass sich diese wieder auf dem richtigen Weg befindet. Das ist die Ansicht von John Williams, President der Notenbank von San Francisco.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Williams, dass die Fed, sobald sie diesen Grad an Sicherheit erreicht habe, einen Termin für das Ende der Anleihenkäufe und eine Gesamtsumme für das Programm benennen sollte.
Die US-Notenbank hatte unter der Leitung von Ben Bernanke im September mit der dritten Runde des so genannten Quantitative Easing (QE) begonnen und erwirbt seitdem 85 Mrd. Dollar an Staatsanleihen und anderen Wertpapieren pro Monat.
In dem Interview erklärte Williams auch, dass er sich Sorgen mache, dass die Märkte die Aussage der Notenbank nicht verstünden, dass die Zinsen auch nach dem Ende von QE3 niedrig bleiben würden. Um dem entgegenzuwirken, würde Williams es begrüßen, wenn die Fed ihre Richtlinie für eine erste Zinsanhebung überarbeiten würde.
Die Notenbanker hatten vor einem Jahr erklärt, man werde keine Zinserhöhung in Betracht ziehen, solange die Arbeitslosenquote in den USA über 6,5% liegt. Nach Ansicht von Williams sollte man die Zinsen aber selbst dann nicht anheben, solange die Inflation sich weiterhin im Rahmen hält.
Williams dürfte 2015 wieder zu dem Fed-Komitee gehören, das über die Strategie der Notenbank entscheidet. Er wird als enger Verbündeter von Janet Yellen betrachtet, die Anfang des kommenden Jahres die Nachfolge von Ben Bernanke übernehmen soll.