Physisches Gold verzeichnet „Explosion“ bei Nachfrage aus China
Goldpreise fielen am Dienstagmorgen in London auf das gestrige Tief von 1315 USD je Feinunze zurück. Sie sanken gemeinsam mit den Preisen auf den weltweiten Aktienmärkten und für andere Rohstoffe.
Die Preise für Silber erwiesen sich als volatiler als die für Gold und sanken von dem Hoch von 22,02 USD je Feinunze um 2%.
„Trotz des anhaltenden Abflusses von Gold-ETFs könnte die Nachfrage aus Asien nach physischem [Gold] die Preise unterstützen.“
Im Vorfeld der arbeitsfreien chinesischen Golden Week, die am nächsten Dienstag beginnt, werden Goldkäufer voraussichtlich die Gelegenheit der niedrigen Preise nutzen, um ihre Bestände aufzustocken“, lautet ein Kommentar der Commerzbank.
Indien, der traditionell größte Markt für den Goldkauf, „wird aller Voraussicht nach in diesem Jahr von der Nachfrage aus China in den Schatten gestellt“, meint SocGen-Analyst Robin Bhar. Der Unterschied könnte „möglicherweise bis zu 100 Tonnen [betragen], wenn man die gesamte Herstellung und Lagerung in Betracht zieht“.
„Grund hierfür ist unter anderem die Explosion bei der Nachfrage aus China.“
Bei der Commerzbank geht man davon aus, dass nach der Sommerflaute der „Schnäppchen-Kauf“ von Goldverbrauchern in Indien bei Goldimporten für Auftrieb sorgen wird.
„Die Festival- und Hochzeitssaison steht unmittelbar bevor. Von daher könnte [die Hauptsaison der Goldnachfrage] dank eines guten Monsuns in diesem Jahr noch lebhafter ausfallen und verhindern, dass der Goldpreis weiter fällt.“
Im benachbarten Dubai ging der Goldhandel aufgrund Indiens Beschränkungen von Goldimporten allerdings um drei Fünftel zurück, wie Händler vor Ort berichteten. Laut Reuters laufen 25% des weltweiten physischen Golds über Dubai.
„Selbst nachdem [Indiens] Goldimporte wieder eingesetzt haben, werden wir nicht die gleiche Menge sehen, die wir von früher gewohnt sind”, zitiert die Nachrichtenagentur einen leitenden Angestellten eines Handelshauses. Im ersten Halbjahr in 2013 floss noch 10% mehr Gold als im Vorjahr nach Indien.
In China haben „die meisten Schmuckhändler bereits im Vorfeld der Golden Week ihr Angebot aufgestockt“, zitiert heute Bloomberg Wang Xiaoli von CITICS Futures Co., die zum größten Investmentunternehmens des Landes gehören.
Aber „physische Käufe bleiben stabil, wenn die Preise fallen“.