Japan kauft physisches Gold und ETFs
Japan ist zum ersten Mal seit 2004 wieder Nettokäufer von Gold…
Privatanleger in Japan, der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt, werden nach acht Jahren von Nettoverkäufern zu Nettokäufern von Gold, wie aus Informationen des größten Edelmetallanbieters des Landes hervorgeht.
Tanaka Kikinzoku berichtete seit 2004 vom Netto-Investitionsabbau bei japanischen Goldbesitzern. Dies wird auch bestätigt durch Daten von Thomson Reuters GFMS, einer Edelmetall-Beratungsfirma mit Sitz in London.
Doch aufgrund dessen, was von Ökonomen als „Abenomics“ bezeichnet wird, also die aggressive quantitative Lockerung und das Investitionsprogramm des neuen japanischen Premierministers Shinzo Abe, gibt es nun mehr private Investoren, die Gold kaufen.
Die Absicht der Käufer ist, „teilweise gegen deren Yen-basierte Vermögenswerte wie Aktien und Immobilien abzusichern“, so Kate Harada, Geschäftsführerin für den Bereich Edelmetall bei Tanaka Holdings.
Entgegen dem Trend nehmen in Japan auch Gold-ETFs um 10% zu, wohingegen westliche Anleger ihre Fondspositionen in Gold-Trust um mehr als ein Viertel abbauten.
Laut Daten von Bloomberg sind Gold-ETFs weltweit zum ersten Mal seit drei Jahren unter 2.000 Tonnen gesunken. Aber „der Sturz des Goldpreises führte zum japanischen Goldkauf“, zitiert die Nachrichtenagentur Osamu Hoshi, Geschäftsführer bei Mitsubishi UFJ Trust and Banking Corp.
Mitsubishi startete in 2010 Japans ersten Gold-ETF.
Trotz anhaltender Deflation der Verbraucherpreise rechnen japanische Anleger seit Anfang 2013 mit einer Preisinflation von 3%, wie die Umfrage-Ergebnisse der Bank of Japan zeigen.
Der Yen hat ein Fünftel seines Werts gegenüber dem Dollar seit Dezember 2012 verloren, als Abe gewählt wurde.
Anleger, die Gold in japanischen Yen kauften, erlebten seitdem einen Preisrückgang von 10%, weitaus weniger als die Preisrückgänge in anderen wichtigen Währungen.
In Yen erreichte Gold erst Anfang April noch seinen höchsten Wert seit 30 Jahren.
Der Höhepunkt der japanischen Investitionen in Gold fanden Ende der 1990er statt, als die Bank of Japan nach dem Crash von Tokioer Immobilien- und Aktienpreise in 1989 mit der wirtschaftlichen Depression konfrontiert wurde und erstmals mit massiven Zinssenkungen und quantitativer Lockerung reagierte, um die Verbraucherpreis-Deflation zu beenden.
Im vergangenen November startete die Bank of Japan mit seinem Vorhaben, bis 2015 den Bestand seiner Vermögenswerte auf den Gegenwert von 3 Billionen USD zu verdoppeln. Durch die quantitative Lockerung soll genug Geld generiert werden, um damit an der Börse Aktien und Immobilien-ETFs zu kaufen.
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