Investoren treiben Goldpreis auf 1300 US-Dollar
Die großzügige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank führt dazu, dass Profi-Anleger wieder in Gold flüchten. Der Preis für eine Unze ist auf den höchsten Stand seit August 2014 geklettert.
Das Krisenmetall Gold erhält an den Finanzmärkten wieder stärkeren Zulauf. Am Mittwochmorgen stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) bis auf 1303 US-Dollar. Das ist der höchste Stand seit August 2014. Seit Jahresbeginn ist der Preis um etwa zehn Prozent gestiegen. Das Rekordhoch aus dem Jahr 2011 bei 1921 Dollar bleibt aber außer Reichweite. Im Handelsverlauf gab der Goldpreis allerdings wieder etwas nach und notierte zuletzt bei 1300 US-Dollar.
Experten erklären den jüngsten Preisanstieg vor allem mit der Aussicht auf eine noch großzügigere Geldpolitik im Euro-Raum. Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte am Donnerstag in den Großankauf von Staatsanleihen einsteigen. Die bereits sehr niedrigen Zinsen dürften damit weiter fallen.
Davon profitiert Gold, weil ein großer Nachteil der zinslosen Goldanlage abgeschwächt wird. Außerdem könnte die neue Geldflut dazu führen, dass die aktuell niedrige Inflation längerfristig wieder deutlich steigt. Gold gilt traditionell als Inflationsschutz.
Kapital flieht in sichere Häfen
Zuletzt notierte Gold bei 1299,56 Dollar. Marktteilnehmer spekulieren darauf, dass die Zentralbanken ihre Konjunkturmaßnahmen weiter ausbauen werden, wodurch wiederum die Nachfrage nach als relativ sicher geltenden Anlagen wächst.
"Kapital fließt in sichere Häfen wie Gold", bestätigt Mark To, Analyse-Chef bei Wing Fung Financial Group in Hongkong. "Der Markt ist voll von Meldungen, die höhere Goldpreise unterstützen". Dazu gehörten die Erwartung schwächeren Wachstums weltweit, die Unsicherheit im Zusammenhang mit der EZB-Entscheidung und weitere Konjunkturmaßnahmen.