Indiens Goldimporte steigen durch Kursrutsch auf 138%
Goldimporte nach Indien stiegen von März bis April dieses Jahres auf 138%, wie das indische Ministerium für
Wirtschaft und Industrie am Montag bekanntgab. Dadurch wird merklich das Handelsdefizit vergrößert, da inländische Händler den drastischsten Kursrutsch seit 30 Jahren nutzten, um noch vor dem heutigen Hindu-Fest Akshaya Tritiya ihr Goldeigentum aufzustocken.
Mit vielen Anhängern vor allem in südlichen Bundesstaaten wie beispielsweise Kerala, gilt dieses Frühlingsfest sowohl nach dem Hindu- als auch dem Jain-Kalender als glückverheißender Tag für neue Projekte und Investitionen.
Die gegenwärtigen Goldpreise in Rupien – rund 7% unter dem Hoch von Dezember 2012 – könnten die Edelmetallkäufe noch einmal um die Hälfte steigern, meint Prithviraj Kothari, ehemaliger Leiter der Bombay Bullion Association und Geschäftsführer von Riddisiddhi Bullions gegenüber Bloomberg.
Obwohl das Handelsdefizit seit März um 70% anstieg, betrug es laut offiziellen Angaben lediglich die Hälfte von dem Rekord-Defizit im Oktober vergangenen Jahres.
Indien, der größte Verbraucher von physischem Gold, erlebte eine Reihe von Einfuhrsteuern und weiteren von der Regierung auferlegten Maßnahmen seit Anfang 2012, die darauf abzielten, die Goldimporte zu drosseln.
Indien hat so gut wie keine inländische Goldförderung. Akshaya Tritiya befindet sich mitten in der Frühlings-Hochzeitssaison, wobei traditionell Goldgeschenke sehr beliebt sind, und ist somit das indische Fest mit der zweitgrößten Goldnachfrage nach dem jährlich wiederkehrenden Lichterfest Diwali im November.
Während aufgrund des Preis-Einbruchs im April bei Privatanlegern die Nachfrage nach Goldschmuck stieg, haben Vermögensverwalter diese Einstellung nicht auf börsengehandelte Goldfonds übertragen. Laut Daten von Bloomberg sank der Wert der indischen Gold-ETFs im vergangenen Monat um 9% auf knapp 2 Mrd. USD.
„Gold ist in Indien ein fester Bestandteil unseres Lebens“, geht aus einem Artikel vom Finanzdienstleister ArthaYantra bei NDTV hervor. Allerdings „ist es eine Investition, die nicht viel zur Leistungskraft der Wirtschaft beiträgt“, steht weiterhin in dem Artikel, womit die Meinung der Regierungsvertreter widergespiegelt wird, die Indiens Goldimporte einzuschränken versuchen, um das Handelsdefizit abzubauen.