Goldrallye lässt nach chinesischem Handelsbilanzüberschuss nach
Die Goldpreise sanken am Montagvormittag erneut, nachdem sie zuvor ein Drittel von dem wiedererlangten, das sie bei dem 3-prozentigen Absturz am vergangenen Freitag verloren hatten. Der Hintergrund sind die starken US-Arbeitsmarktdaten sowie Chinas bisher größter Handelsbilanzüberschuss.
Zwar fielen die Exporte im Januar etwas schwächer aus, doch sanken nach Informationen aus Peking die Importe um ein Fünftel, allen voran gingen die Rohstoffe wie Kohle um 40% zurück.
„Chinas Goldimporte nahmen in 2014 ab, trotz des tendenziellen Preisrückgangs für das Edelmetall“, steht in einer Notiz der US-amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley.
„Käufer wurden von den verhaltenen Handelsbedingungen abgeschreckt, wodurch [in der Regel] die bereits niedrigen Preise noch weiter sinken.“
„Chinesische [Anleger] waren am Freitag nicht an Gold interessiert – und dies trotz des Aufschlags von [nur noch] 3-4 USD je Feinunze [gegenüber den Londoner Preisen] und dem baldigen chinesischen Neujahr“, schreibt die Schweizer Finanzgesellschaft MKS, die auf die Verarbeitung und den Handel von Edelmetall spezialisiert ist.
Mit den deutlich gesunkenen Goldpreisen in Dollar von Montag kletterte das Handelsvolumen von dem größten in Shanghai gehandelten Goldkontrakt auf ein 3-Wochenhoch. Auch die örtlichen Prämien lagen über den entsprechenden Londoner Preisen.
„Wie abzusehen war, fiel die Kurzschlussreaktion [auf den letzten US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag] auf dem Goldmarkt negativ aus“, schreibt ein Experte der in London ansässigen Unternehmensberatung Capital Economics.
„Falls die Zinsen durch die US-Fed allmählich angehoben werden, werden positivere Faktoren [für Edelmetall] in den Vordergrund treten.“ Dies wären beispielsweise die wiederentfachte Krise in der Eurozone sowie die vielerorts expansive Geldpolitik. Dies könnte wieder zu stärkeren Goldkäufen führen, vor allem in solch stark wachsenden Märkten wie China und Indien.