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Goldpreisentwicklung: Darauf achtet niemand. Das ist ein Fehler!

Wir sprechen über Gold und analysieren das gelbe Edelmetall, schreibt Daniel Wilhelmi vom Investor Verlag.

Fangen wir mit der Marktstimmung an - einem sehr guten antizyklsichen Indikator (sprich: ist die Stimmung extrem schlecht, ist es ein gutes Zeichen, dass die Tiefs erreicht bzw. nahe sind).

"Die Stimmung an der Börse gegenüber Gold ist so uneuphorisch wie zuletzt 2000/01. Das ist kein Tippfehler. Selbst in der schweren Korrektur zwischen 2011 bis 2013 waren viele Börsianer immer noch von dem gelben Edelmetall begeistert. Das ist vorbei. Gut 3 Jahre Korrektur, die den Goldpreis in der Spitze um -41% einbrechen liess, und gut ein halbes Jahr Bodenbildungsphase haben die Begeisterung der Bullen endgültig gebrochen."  

Diese Entwicklung spricht für Gold. Denken Sie daran: Wenn alle bullisch für eine Aktie oder einen Rohstoff sind, dann haben alle auch schon gekauft - wer soll dann noch kaufen und den Wert weiter nach oben ziehen? Aber wenn alle negativ gestimmt sind und keiner mehr Gold besitzt - dann haben wir Kaufkraft im Markt, die den Kurs wieder nach oben bringen kann.

Als nächstes kommt meine "Theorie des schwarzen Fleck". Der schwarze Fleck ist das Ereignis bzw. die Börsenentwicklung, mit denen die Anleger nicht rechnen und für die sie deshalb überhaupt nicht vorbereitet sind. Eben der schwarze Fleck im Markt, den keiner auf dem Börsen-Radar hat.

Und der schwarze Fleck bei Gold ist: Eine massive Rallye. Die hat keiner auf der Pfanne bis auf ein paar versprengte Hardcore-Fans von Gold. Die Masse der Anleger rechnet mit einem Ausverkauf auf 1.000 Punkte oder bestenfalls einer volatilen Bodenbildungsphase. Niemand hat derzeit eine neue Rallye bei Gold auf dem Radar. Folglich ist die Masse der Anleger überhaupt nicht für eine Rallye positioniert (das deckt sich mit der negative Stimmung).

Goldpreisentwicklung: Der Verkaufsdruck ist vorbei!

Gold ist "out". Aber ist es das wirklich? Schauen wir uns das fundamentale Umfeld für Gold mal genau an. Und da machen wir eine hoch interessante Beobachtung: Viel schlechter kann es für Gold gar nicht aussehen in 2015. Denn die aktuelle Situation in der Weltpolitik und an den Finanzmärkten fast perfekt für die Gold-Bären und fallende Gold-Kurse.

So haben wir seit über einem halben Jahr keine schwere politische Krise erlebt. Ja, der Grexit schwebt über uns. Aber allen ist klar, dass er kommen wird. Die Ukraine-Situation und die IS-Situation haben keine neuen Eskalationen erlebt. Es gab keine Terroranschläge im Westen - das ist ein geopolitisch fast ideales Umfeld für einen fallenden Goldpreis.

An den Finanzmärkten haben wir einen steigenden US-Dollar. Das ist ebenfalls schlecht für Gold. Denn Gold korriliert negativ mit dem US-Dollar. Gold steigt historisch, wenn der US-Dollar fällt. Ein starker US-Dollar ist also schlecht für Gold. Genau so wie die Aussicht auf steigende Zinsen. Ja, die US-Notenbank Fed schiebt die Zinserhöhung immer weiter nach hinten. Und wir werden auch keine dramatischen Zinserhöhungen sehen.

Aber das Zinsumfeld an der Wall Street ist heute schlechter als vor 1-2 Jahren. Auch das ist nicht gut für Gold. Und dann ist da noch die Inflation. "Welche Inflation?" werden einige von Ihnen jetzt fragen. Genau. Inflation und die Inflationsangst sind komplett vom Börsenradar verschwunden. Auch das ist nicht gut für Gold.

Sie sehen: Im letzten halben Jahr war und ist das Umfeld für Gold extrem schlecht. Es geht eigentlich nicht schlechter. Und nun kommt mein entscheidender Punkt: Trotzdem ist Gold seit einem halben Jahr nicht auf neue Tiefs gefallen. Wenn Gold in so einem perfekten Bären-Umfeld für fallende Goldpreise nicht auf 1.000 USD/Unze absackt - wann dann?

Der einzige Grund, wie Gold noch auf mal einen finalen Ausverkauf erlebt ist, wenn der Euro gegenüber dem USD auf die Parität (1,00 EUR-=1,00 USD) fällt. Aber was viel wichtiger für uns ist: Wir sehen, dass der Verkaufsdruck aus Gold raus ist. Wenn Gold in so einem schlechten Umfeld nicht mehr fällt, dann ist dies ein klares Zeichen, dass die Abwärtsbewegung vorüber ist.

Der Investor Verlag veröffentlicht diverse deutschsprachige Finanzpublikationen mit Anlageempfehlungen und Börsendiensten.

Hinweis: Der Inhalt dieser Webseite ist dazu gedacht, den Leser zum Nachdenken über wirtschaftliche Themen und Ereignissen anzuregen. Aber nur Sie selbst können entscheiden, wie Sie Ihr Geld anlegen und tragen die alleinige Verantwortung hierfür. Informationen und Daten können zudem durch aktuelle Ereignisse bereits überholt sein und sollten durch eine zusätzliche Quelle bestätigt werden, bevor Sie investieren.

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