Goldpreise gefangen in „Tauziehen“
Die Goldpreise stiegen am Donnerstagvormittag seit dem 1-Wochentief vom Vortag auf 1280 USD je Feinunze, während gleichzeitig auch die meisten übrigen Rohstoffe sowie die weltweiten Aktienmärkte wieder nach oben kletterten.
Trotz der bevorstehenden ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich am Wochenende erreichte der Euro auf dem Devisenmarkt den höchsten Stand seit drei Wochen gegenüber dem Dollar, weswegen der Goldpreis in Euro allerdings seit Wochenanfang 3% seines Wertes verlor.
„Das Tauziehen geht weiter zwischen den [Edelmetall-]Käufen als sicheren Hafen vor den Wahlen in Frankreich und den technischen Verkäufen“, steht in einer Notiz des deutschen Goldproduzenten und Veredlers Umicore.
„Da geopolitische Probleme einen starken Einfluss auf die Goldpreise haben, wird eine Prognose über den weiteren Verlauf unklarer“, sagt Ökonom Barnabas Gan von der OCBC Bank in Singapur.
„Das gegenwärtige [politische] Umfeld ist so angespannt, dass die Preise momentan stabil bleiben”, meint Kirill Kirilenko, ein Analyst des Beratungsunternehmens CRU in London. „Aber falls bis Oktober keines dieser Ereignisse eskaliert, ist es auch möglich, dass dann die Preise wieder auf 1200 USD zurückgehen… vor allem falls die US-Notenbank die Zinsen weiter anhebt.“
US-Außenminister Rex Tillerson beschuldigte heute den Iran wegen „alarmierenden andauernden Provokationen“ im Nahen Osten, mit denen das Land „den gleichen Weg wie Nordkorea einschlage“.
Unterdessen erreichte der Gold-ETF GLD gestern die größte Goldmenge seit September. Indem das Volumen gestern um fast 12 Tonnen ausgebaut wurde, beträgt die hinterlegte Goldmenge nun 860 Tonnen.
Der größte Silber-ETF, SLV, verlor 0,5% seines Volumens und nähert sich mit 10.149 Tonnen nun der geringsten Menge dieses Jahres.
Die Silberpreise fielen zwischenzeitlich weiter ab und standen am Donnerstagmittag bei 18,20 USD je Feinunze.