Goldpreis steigt nach starken US-Arbeitsmarktdaten, doch Analysten befürchten Short-Positionen
Der Goldpreis machte um die Mittagszeit in London schnell wieder die zuvor erlittenen Verluste von 1% wett. Er sprang zurück auf 1226 USD, nachdem die kurz davor verkündeten US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet ausfielen.
Laut des heute veröffentlichten Berichts des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP wurden in den USA im vergangenen Monat 215 000 neue Stellen geschaffen, deutlich mehr als die prognostizierten 173 000.
Einige Analysten betrachten diese Daten als eine gute Orientierungshilfe für die offiziellen US-Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft, die an diesem Freitag veröffentlicht werden.
Der Goldpreis reagierte kurzzeitig mit einem Einbruch von 5 USD je Feinunze. Laut der Nachrichtenagentur Reuters fiel der Kurs somit in dieser Woche auf ein neues 5-Monats-Tief.
„Die kurzfristige Stabilisierung [des Goldpreises], die wir kürzlich sahen, fiel um einiges schwächer und kürzer aus, als wir es erwartet hatten“, steht in der jüngsten technischen Analyse von Axel Rudolph von der Commerzbank in Frankfurt.
Auch für Silber lautet Rudolphs kurze Zusammenfassung: „Bleibt bärisch.“
„Es besteht die Möglichkeit, dass Gold im Dezember seine Tiefststände von 2013 übertrifft, wenn man bedenkt, was noch alles bevorsteht“, vermutet Edward Meir von INTL FCStone, mit Hinblick auf die für Freitag erwarteten US-Beschäftigtenzahlen und die US-Notenbank-Sitzung am 18. Dezember.
„Die Unterstützungslinie liegt bei 1180 USD, dem Tief von Juni 2013“, lautet die Chart-Analyse des Londoner Market-Makers ScotiaMocatta, mit dem Hinweis, dass „Gold noch tiefer fallen könnte, bevor es durch die Signale eines ‘überkauften Marktes’ aufgehalten werden würde.“
Allerdings besteht „das größte Risiko für Gold in den ‚Short Squeezes‘ “, kommentiert die ANZ Bank. Gemeint ist hierbei eine mögliche Angebotsknappheit aufgrund der zahlreichen spekulativen Händlern von US-Gold-Terminkontrakten.
Die Bruttoverkaufspositionen von US-Gold-Futures und -Optionen, die Anfang Juli am höchsten waren, verringerten sich schnell, nachdem der Goldpreis eine 20%ige Rally von dem 3-Jahres-Tief vom Juni startete.
Auch Walter de Wet von der Standard Bank in London bestätigt, dass laut der aktuellen Daten die Gold-Short-Positionen an der Comex vor der Veröffentlichung der Beschäftigtenzahlen am Freitag am höchsten seien.