Gold-Markt „etwas überkauft“, aber 13% Anstieg des Silberpreises „bestätigt“ Erholung vom Einbruch im Juni
Der Goldpreis erreichte am Montagmorgen beim London-Goldfixing 1375 USD je Feinunze
und somit seinen höchsten Stand seit 18. Juni. Dieser lag rund 16% über dem Zwei-Jahres-Tief Ende Juni.
„Der restliche Edelmetallkomplex beginnt, die Kursentwicklung von Gold zu bestätigen“, meint MacNeil Curry, Analyst bei der Bank of America – Merrill Lynch, indem er auf den 13%igen Anstieg des Silberpreises verweist. Laut Daten von BullionVault entspricht dies dem besten wöchentlichen Ergebnis von Freitag bis Freitag seit 2008.
Ferner prognostiziert Curry eine kurzfristige Erholung des Goldpreises bis hin auf 1410 USD – 1450 USD je Feinunze. Der „zügellose Abbau“ von Goldanlagen durch den enormen SPDR Gold Trust ist nun dabei, sich ebenfalls wieder zu „stabilisieren“, nachdem der Gold-Fonds zuvor zwischen April und Juli 20% seines Edelmetalls verlor.
Im zweiten Quartal stieß Hedgefonds-Manager John Paulson rund die Hälfte seiner Positionen an dem an der New Yorker Börse gehandelten SPDR Gold Trust (Börsenkürzel: GLD) ab. Laut einer von der Financial Times zitierten „Quelle“ investierte Paulson stattdessen das Geld in Gold-Derivate.
In der vergangenen Woche erlebte der GLD seit 33 Wochen zum ersten Mail in diesem Jahr wieder einen Zuwachs. Seit letztem Freitag, an dem der Fonds mit 911 Tonnen den niedrigsten Stand seit 4,5 Jahren notierte, wuchs er um 0,4%.
Falls weder ETF-Inhaber noch andere Goldbesitzer verkaufen, wird der Preis notgedrungen steigen, um die Nachfrage nach Goldschmuck, kleinen Barren und Münzen zu dämmen“, so Matthew Turner von der australischen Macquarie Bank. Damit bezieht er sich auf einen Bericht vom World Gold Council, wonach im zweiten Quartal die Nachfrage nach Goldschmuck, kleinen Barren und Münzen um mehr als 50% anstieg.
„Gold ist derzeit etwas überkauft“, meinte der ewige Goldbulle und Vermögensverwalter Marc Faber gegenüber CNBC am vergangenen Freitag.
„Vor rund zehn Tagen waren Goldminenaktien unglaublich billig. [Allerdings] bevorzuge ich physisches Gold, das in einem Tresor außerhalb der Vereinigten Staaten verwahrt wird.”
Der ehemalige SocGen-Stratege und langjährige Gold-Verfechter Dylan Grice, der nun für die in London ansässige Investmentgesellschaft Edelweiss tätig ist, schreibt, dass „Geld das bevorzugte Spielzeug der heutigen, naiven Interventionisten sei. Diese werden solange damit spielen, bis es zerbricht.“
„Betrachten Sie auf der anderen Seite Gold: In zehn Jahren werden Goldbarren immer noch Goldbarren sein. Ebenso in 50 und tausend Jahren; und mit einer vergleichbaren Kaufkraft.“
Mit Blick auf das Denver Gold Forum in vier Wochen, „würden wir kurzfristigen Anlegern dazu raten, langfristige Investitionen in Erwägung zu ziehen“, lautet die Empfehlung von J.P.Morgan-Analysten, mit dem Hinweis auf die üblicherweise starke Leistung des Edelmetalls im September.