Gold wird Ende des Jahres mehr als 1.200 USD pro Unze kosten
Auch am gestrigen Dienstag konnte der Goldpreis in den USA seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Eine Unze des gelben Metalls kostete zum Handelsschluss in Übersee rund 1.120 USD, was fast ein Dreimonatshoch darstellte. Und die Experten von Thomson Reuters GFMS gehen davon aus, dass sich diese positive Entwicklung den Rest des Jahres über fortsetzen wird.
In ihrem aktuellen Bericht „Gold Survey 2015 Q4 Update & Outlook“ sagen die Experten voraus, dass der Goldpreis Ende des Jahres bei mehr als 1.200 USD je Unze gehandelt werden wird. Durchschnittlich erwartet GFMS für 2016 einen Goldpreis von 1.164 USD pro Unze. Sobald ersichtlich sei, das Gold sich auf dem Weg der Erholung befinde, werde wahrscheinlich das Interesse der Anleger wieder erstarken – vor allem in den wichtigen asiatischen Märkten und vor allem, sollte die Abschwächung der Emerging Markets und deren Währungen anhalten, so GFMS.
Die Spezialisten erklärten, dass der Goldpreis wahrscheinlich noch eine Weile unter Druck stehen werde, doch seien die Aussichten für dieses Jahr besser, insbesondere für die zweite Jahreshälfte. Gold sollte ihrer Ansicht nach mittelfristig von der Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums und dem negativen Ausblick für den Yuan profitieren und sobald klare Anzeichen für eine Preiserholung oder zumindest Stabilisierung zu erkennen seien, würden auch die Investoren in den Markt zurückkehren, hieß es.
Darüber hinaus habe der Markt für das laufende Jahr bereits vier Zinsanhebungen durch die Fed eingepreist. Da die Wirtschaftserholung in den USA aber nur schwach ausfalle und die Notenbanken außerhalb der Vereinigten Staaten weiterhin eine sehr lockere Geldpolitik verfolgen würden, sei nur mit zwei kleinen Zinserhöhungen zu rechnen, glaubt GFMS. Was wiederum die Stimmung des Marktes für Gold verbessern werde.
Zudem weist GFMS darauf hin, dass das globale Goldangebot aus der Minenproduktion im vierten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 4% gefallen sein. Das stelle den größten Rückgang innerhalb eines Quartals seit 2008 dar, so die Experten.
Sie gehen davon aus, dass sich dieser Trend 2016 fortsetzt, da die Produktion auf älteren Minen sinke und weniger neue Minen in Produktion gehen würden. Derzeit rechnet GFMS damit, dass die weltweite Minenproduktion des gelben Metalls dieses Jahr sinken wird. Das wäre das erste Mal seit 2008 und nach Ansicht der Experten wird es zudem prozentual gesehen der größte Rückgang seit 2004 sein.
Insgesamt, so GFMS weiter, sei das weltweite Goldangebot im Abschlussquartal auf Grund der geringeren Minenproduktion 2015 um 7% gefallen und damit so stark wie zuletzt 2008. Gleichzeitig sei die Nachfrage nach dem physischen Metall im vierten Quartal des vergangenen Jahres im Jahresvergleich um 2% gestiegen. Ein deutlicher Anstieg der Goldkäufe aus dem offiziellen Sektor (Notenbanken) und ein moderates Plus bei den Investments seien durch Rückgänge im Schmuck- und Industriesektor geschmälert worden, hieß es.