Gold testet Abwärtstrend
Gold sank am Freitag um 10 USD je Feinunze seit dem gestrigen 2-Wochenhoch und fiel kurzzeitig auf 1333 USD, bevor es wieder aufwärts ging. Unterdessen ging es einerseits an den weltweiten Aktienmärkten bergab, andererseits stiegen aber die Anleihekurse, nachdem die US-Notenbank zumindest vorerst noch „keine Veränderung“ der Leitzinsen ankündigte und die Bank of Japan bei ihrer Geldpolitik eine zeitlich unbegrenzte quantitative Lockerung beschloss.
Nachdem Silber am Vortag die 20 USD-Grenze nach oben durchbrach und damit ein 1-Monatshoch erreichte, reduzierte es seine wöchentlichen Gewinne heute wieder auf 5,4%.
Indem Gold seit dem letzten Wochenschluss 1,8% an Wert dazugewann, bewegt es sich nun wieder in der Mitte der Preisspanne von 1302 USD und 1375 USD, in der es sich seit der Brexit-Abstimmung befindet.
„Zentralbanken haben [mit ihrer Geldpolitik] alles dafür getan, die Nachfrage anzuregen”, steht im Leitartikel der aktuellen Ausgabe des Economist.
„Jetzt brauchen Sie Hilfe. […] Das wichtigste Instrument zur Bekämpfung eines Konjunkturrückganges sollte von den Zentralbanken an die Regierungen übergeben werden.“
„Sparprogramme sorgen für zu viele Probleme“, schrieb der Finanzjournalist und Kolumnist Anthony Hilton in der gestrigen Ausgabe des Evening Standard.
„Die einzige Möglichkeit für die USA und Europa, um auf eine wiederbelebte Nachfrage hoffen zu können und Wachstum zu stimulieren, ist, indem die Regierungen nun das Ruder in die Hand nehmen und Straßen, Häuser und Flughäfen bauen und eine Hochgeschwindigkeits-Breitbandinfrastruktur errichten – also in die Infrastruktur investieren – selbst wenn dies bedeutet, dass sie Schulden machen oder Geld drucken müssen.“
„Falls der Gewinner der [US]-Präsidentschaftswahl sich mehr auf die Finanzpolitik konzentriert, lassen sich wohl Möglichkeiten finden, die weltweite Wirtschaftslage anzukurbeln, was auch den Kapitalmärkten helfen würde“, denkt Laurence Fink, Geschäftsführer des riesigen Vermögensverwalters Blackrock. Ohne diese könnten, seiner Meinung nach, die Kurse an den Aktienmärkten jedoch um 15% fallen.
Betrachtet man den Goldpreis in Dollar, so hat „die Rallye in den vergangenen Tagen viel Kraft bewiesen“, steht in einer Handelsnotiz des HSBC-Edelmetallteams. Von daher „kann es womöglich zu einer Konsolidierung kommen“.
Aber die Experten der HSBC gehen weiter davon aus, dass es in diesem Jahr zu keiner weiteren Zinsanhebung durch die Fed kommt. Auch im nächsten Jahr rechnen die Analysten der Bank lediglich mit einer einzigen Anhebung.
„Dieses Szenario schafft für Gold mehr Platz nach oben.“