Gold in Euro nimmt vor quantitativer Lockerung der EZB zu
Der Goldpreis in USD nahm am Donnerstagmittag zwar ab, in Euro gemessen nahm der Wert des gelben Edelmetalls jedoch zu, als die Europäische Zentralbank (EZB) die Eckdaten ihres im Januar beschlossenen Ankaufprogrammes für Wertpapiere bekanntgab.
Die EZB wird bereits am nächsten Montag die Geldschleusen öffnen und dann bis mindestens 2016 monatlich im Wert von 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und Wertpapiere aus dem Privatsektor ankaufen. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf über eine Billion Euro.
Gold, gemessen in Euro, stieg mit 1090 EUR je Feinunze auf den höchsten Stand der letzten drei Tage, während die Einheitswährung auf ein 11-Jahrestief gegenüber dem US-Dollar fiel.
Hingegen fiel der Goldpreis in Shanghai, nachdem zuvor Chinas Regierungschef Li Keqiang das Wachstumsziel der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft auf 7% senkte. Stattdessen stieg der Yuan daraufhin auf den Devisenmärkten.
Beim Volkskongress in Peking erklärte Li, dass der Schwerpunkt mehr auf eine nachhaltige Expansion gelegt werde. Chinas langjähriges Wachstumsziel von 7,5% wurde im vergangenen Jahr knapp verfehlt, mit der langsamsten Wachstumsrate seit 1990. Laut Li sei die Aufrechterhaltung eines stabilen Wachstums schwieriger geworden. Als Ursachen nannte er unter anderem Misswirtschaft und Korruption.
„Der Goldpreis (gemessen in Dollar) fährt vor der morgigen Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten damit fort sich zu festigen“, schreibt das Londoner Team der Standard Bank.
„Rückgänge auf unter 1200 USD stoßen auf eine stabile Unterstützung.“
Insgesamt sei es momentan allerdings außerordentlich ruhig und das Interesse an Edelmetall gering, erklärt David Govett vom Broker Marex Spectron.
Die am Freitag veröffentlichten neuen US-Arbeitsmarktdaten seien von großer Bedeutung, ergänzte der Edelmetallexperte Matthew Turner von der australischen Bank Macquarie gegenüber Reuters.
Auch die Möglichkeit einer Zinsanhebung wird von der US-Notenbank immer wieder von einer stabilen Situation auf dem Arbeitsmarkt abhängig gemacht.