Gold fast auf Sechsjahres-Tief

Dollar-Stärke und drohende Zinswende...

Schlechte Nachrichten für Gold-Fans: Der Preis des gelben Edelmetalls ist auf den tiefsten Stand seit Februar 2010 gefallen. Der starke Dollar und die nahende Zinswende in den USA machen Gold noch unattraktiver.

Zum Wochenschluss gab der Goldpreis deutlich nach. Am Freitag rutschte er zeitweise auf bis 1.052,87 Dollar je Feinunze. So billig war das gelbe Edelmetall zuletzt vor fast sechs Jahren gewesen. Nun prophezeien Experten einen baldigen Rutsch auf unter 1.000 Dollar.

Rutsch unter die 1.000 Euro

In Euro gerechnet wurde die psychologisch wichtige 1000er Marke bereits unterschritten. Am Freitagabend notierte der Goldpreis bei 998 Euro. Das ist der tiefste Stand seit September.

Die näher rückende Zinswende in den USA hat zuletzt die Talfahrt des Goldpreises beschleunigt. Denn steigen die Zinsen, greifen die Anleger lieber zu festverzinslichen Wertpapieren. Für Gold gibt es keine Zinsen. "Der alles bestimmende Einflussfaktor für den Goldpreis der kommenden Monate wird von der Entscheidung der US-Notenbank abhängen, ob und wie fest sie die Zinsschraube wieder anziehen wird", meint Thorsten Proettel, Rohstoffexperte und Edelmetallanalyst der Landesbank Baden-Württemberg.

Dollar-Stärke als Belastung

Zudem drückt der starke Dollar den Goldpreis. Der Dollar-Index markierte zum Wochenschluss ein Achteinhalb-Monats-Hoch. Steigt der Greenback, werden Rohstoffe wie Gold für Anleger außerhalb des Dollar-Währungsraums teurer. Die Nachfrage in den Nicht-Dollar-Ländern sinkt.

DZ Bank: 2015 kein gutes Gold-Jahr

Nach dem bisherigen Stand war  "2015 kein gutes Gold-Jahr", schreibt die DZ Bank in ihrer jüngsten Studie. Auf Jahressicht beträgt das Minus bislang gut zehn Prozent. In Euro gerechnet sah es dagegen deutlich besser aus: der Goldpreis trat nahezu auf der Stelle.

Die DZ Bank prophezeit für die nächsten zwölf Monate einen weiter sinkenden Goldpreis. Das gelbe Edelmetall werde auf 950 US-Dollar fallen, lautet die Prognose. Derzeit notiert Gold 45 Prozent unter seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2011- in Dollar gerechnet.